Am Ende gewannen die Sportfreunde Siegen das Stadtduell mit dem 1. FC Kaan-Marienborn verdient mit 2:0. Die Torschützen Michel Harrer per Elfmeter (3.) und Justin Huber (90.) sorgten für die erste Saisonniederlage der Gäste, die aufgrund der Tabellensituation leicht favorisiert in das Derby gegangen waren. Kaan-Coach Tobias Wurm musste seinen Matchplan für die Partie allerdings früh über den Haufen werfen. „Das erste Tor war ziemlich unnötig. Das war in der Entstehung eine einzige Fehlerkette bei uns, die dann zum berechtigten Strafstoß geführt hat. Darüber hinaus waren wir in den Zweikämpfen nicht da und nicht so robust wie der Gegner – insgesamt geht die Niederlage in Ordnung“, analysierte der 38-Jährige, der mit der Leistung seiner Elf im ersten Durchgang „alles andere als einverstanden“ war. Mut habe die zweite Hälfte gemacht, in der Kaan dann spielbestimmend gewesen sei.
Jedoch dürfte das Spielgeschehen auf dem Platz nicht das einzige sein, was im Siegerland aktuell für Gesprächsstoff sorgt: [article=499156]Wie RevierSport bereits berichtete[/article], planen SF-Vereinsboss Manfred Utsch und Kaan-Chef Christoph Thoma eine Fusion beider Vereine, um der Stadt Siegen in Deutschland fußballerisch wieder einen Namen zu machen. Die Sportfreunde Siegen spielten zuletzt 2005/06 in der 2. Bundesliga, Kaan-Marienborn gelang 2018/19 immerhin ein Ausflug in die Regionalliga West. Doch ähnlich wie der Siegener Trainer Tobias Cramer bereits klarstellte, betonte auch der Käner Übungsleiter Wurm, dass dieses Thema in seiner Mannschaft keine Rolle spielen dürfe. „Ich schließe mich meinem Trainerkollegen da voll und ganz an, wenn ich sage, dass uns diese Gerüchte nicht beeinflussen dürfen. Das sind Dinge, die auf einer ganz anderen Ebene entschieden werden. Meine Jungs und ich sind Stand jetzt angestellt beim 1. FC Kaan-Marienborn. Wer weiß, was im Sommer dann kommt“, sagte der Coach des aktuellen Tabellensiebten.
Verteidiger kehrt ins Training zurück
Sportlich geht es für die Käner als nächstes am kommenden Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den TuS Haltern. „Die Derby-Pleite haben wir bereits abgehakt. Wir werden das jetzt mit der Mannschaft in Ruhe aufarbeiten, die Spieler sind auch sehr selbstkritisch mit der Niederlage umgegangen. Wir wollen jetzt gegen Haltern wieder in die Erfolgsspur zurückkehren“, gibt Wurm die Marschroute für seine Elf vor, die aus sechs Spielen 13 Zähler holte. Gegen das zuletzt mit 0:5 gegen Westfalia Rhynern unter die Räder gekommene Haltern muss der Trainer nach wie vor auf Neuzugang Felix-Benedict Neuhäuser verzichten, der mit einem Mittelfußbruch noch länger ausfallen wird. „Zudem gibt es einige kleine Wehwehchen aus dem Siegen-Spiel. Arthur Tomas steigt in dieser Woche aber wieder ins Mannschaftstraining ein“, freut sich Wurm.
Autor: Leon Peters