Ausgangslage: Sowohl der KFC Uerdingen als auch der SV Meppen hatten ihre Auftaktpartie verloren. Das Team von Stefan Krämer kassierte eine 1:2-Niederlage beim FC Ingolstadt, Meppens Trainer Torsten Frings musste bei seinem Debüt eine 1:3-Pleite seiner Mannschaft gegen den TSV 1860 München hinnehmen. Null Punkte nach zwei Spielen wies bis dato nur der 1. FC Kaiserslautern auf.
Personal: Erneut standen viele neue Gesichter in der Startelf der Krefelder. Gleich sieben Neuzugänge bot Krämer auf – Dave Gnaase, Muhammed Kiprit, der in Ingolstadt als Joker gleich traf, und Kolja Pusch gaben ihr Startdebüt im blau-roten Dress. Gustav Marcussen, der erst Ende der vergangenen Woche aus der dänischen ersten Liga verpflichtet worden war, stand noch nicht im Kader.
Auf Meppener Seite veränderte Frings sein Team auf drei Positionen. Für den rotgesperrten Hassan Amin spielte Jeron Al-Hazaimeh, Christoph Hemlein ersetzte René Guder und im Angriff spielte Hilal El-Helwe für den verletzten Dejan Bozic, der am ersten Spieltag noch den Treffer für den SVM markierte.
Analyse des Spiels: Der KFC nahm in der Anfangsphase das Heft in die Hand und war die überlegene Mannschaft. Ein Schuss aus der zweiten Reihe von Tim Albutat war die erste nennenswerte Annäherung, doch SVM-Keeper Luca Plogmann parierte (8.). Besonders auffällig: Der starke Pusch, der immer wieder versuchte, Impulse zu setzen. Sein Kopfball ging drüber (18.). Erst nach 20 Minuten zeigten sich die Gäste offensiv – und waren prompt erfolgreich. Eine Flanke von Hemlein unterschätzte KFC-Rechtsverteidiger Omar Haktab Traore, Marcus Piossek ließ per Flugkopfball Lukas Königshofer im Uerdinger Tor keine Chance.
Der Treffer zeigte zunächst Wirkung: Meppen wurde etwas sicherer, doch gegen Ende der ersten Hälfte war der KFC wieder gefährlich. Plogmann parierte jedoch sowohl gegen Kiprit aus kurzer Distanz als auch gegen einen Volley von Pusch stark. Die 1:0-Pausenführung für die Gäste war durchaus glücklich.
Krämer reagierte, brachte Rijad Kobiljar für Adriano Grimaldi und stellte um, so dass Kiprit nun als alleinige Spitze spielte. Mike Feigenspan wechselte zudem von links nach rechts – und hatte kurz nach dem Seitenwechsel bereits die Chance zum Ausgleich. Er verzog jedoch völlig.
Das Tor fiel stattdessen wieder auf der anderen Seite – und was für eins! Nach einer guten Stunde zog Valdet Rama einfach mal aus 20 Metern ab und nagelte den Ball von der Unterkante der Latte ins Tor. Ein Traumtor – und zugleich der zweite Schuss, der an diesem Abend auf den Kasten von Königshofer kam. Wenig später konnte der KFC-Schlussmann die endgültige Entscheidung gegen René Guder mit einer starken Parade verhindern (69.).
Damit war die Partie so gut wie gelaufen. Meppen spielte die Zeit und den Vorsprung clever runter, Uerdingen fiel nicht mehr viel ein – und ließ sich von der aufkommenden Hektik anstecken.
Rückkehr des Spiels: Nach über einem halben Jahr durften mal wieder Zuschauer zu einem Heimspiel des KFC Uerdingen. Die riesige Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena wirkte zwar natürlich dennoch verlassen, allerdings tat die Rückkehr der Anhänger gut. Stimmung kam immer wieder auf – die hatte doch zuletzt monatelang gefehlt.
Ärger des Spiels: Der Rasen in der Düsseldorfer Arena glich dagegen einem Schlachtfeld. Die Saison läuft erst zwei Wochen und dennoch war an vielen Stellen auf dem Platz weniger Grün und mehr Braun zu sehen. Dass am Samstag noch Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga ein Heimspiel hatte, kann nicht als Begründung ausreichen.
Buhmann des Spiels: Meppens Piossek machte sich an diesem Abend bei den Uerdinger Anhängern keine Freunde. Zunächst erzielte er das 1:0, dann jubelte er provokativ vor den Fans des KFC. Für Schiedsrichter Tom Bauer wohl etwas zu sehr, denn der Meppener Spielgestalter sah dafür die Gelbe Karte. In der Folge wurde Piossek nahezu bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Das schien ihn aber nur anzustacheln: Der 31-Jährige zeigte eine bärenstarke Partie, war zudem oftmals nur durch Fouls zu stoppen. Ein rüdes Einsteigen von Christian Dorda blieb im zweiten Durchgang ungeahndet.
Rudelbildung des Spiels: In der Schlussphase wurde es nach einem Einsteigen von El-Helwe noch einmal hitzig, es kam zu einer Rudelbildung, in dessen Folge sowohl Uerdingens Gnaase als auch der eingewechselte Meppener Luka Tankulic Gelb-Rot sahen. El-Helwe bekam Gelb.
Ausblick: Nach zwei Niederlagen aus zwei Spielen hat der KFC den Start verpatzt und ist Tabellenvorletzter. Für die Uerdinger geht es erst am Sonntag weiter – die Krämer-Elf reist dann zu Hansa Rostock (13 Uhr) und steht dort bereits unter Druck. Die Kogge konnte am ersten Spieltag den MSV Duisburg schlagen, unterlag zuletzt aber Aufsteiger 1. FC Saarbrücken. Meppen trifft am Samstag (14 Uhr) auf den bisher überzeugenden SC Verl.