Der VfL Wolfsburg ist nur noch zwei Siege von einem erneuten Europa-League-Einzug entfernt. Der Fußball-Bundesligist gewann am Donnerstagabend beim albanischen Vizemeister FK Kukesi mit 4:0 (2:0) sein erstes von maximal drei Qualifikationsspielen. Nächster Gegner ist am nächsten Donnerstag der ukrainische Club Desna Tschernihiw, dieses Spiel findet dann in Wolfsburg statt.
In der albanischen Hauptstadt Tirana trafen vor leeren Zuschauertribünen zweimal der Torjäger Wout Weghorst (21./74. Minute) sowie der Neuzugang Maxence Lacroix (33.) und Admir Mehmedi (90.) für den VfL. Doch wie schon am vergangenen Samstag beim 4:1 im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten Union Fürstenwalde gestatteten die Wölfe einem eigentlich hoffnungslos unterlegenen Gegner zu viele klare Chancen. So parierte Torwart Koen Casteels nur eine Minute nach dem Treffer von Lacroix einen Foulelfmeter des Albaners Eduart Rroca (34.). In der zweiten Halbzeit traf Albin Gashi nur die Latte (58.).
Noch mehr Sorgen dürfte Trainer Oliver Glasner vor dem ersten Bundesliga-Spiel am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) allerdings die Verletzung von Maximilian Arnold machen. Den 26 Jahre alten Mittelfeldspieler musste er am Donnerstagabend schon in der 36. Minute wegen Schmerzen am Fuß auswechseln. Sollte Arnold gegen Bayer Leverkusen fehlen, wäre dies bereits der fünfte Ausfall im Defensivbereich nach Kapitän Josuha Guilavogui (gesperrt), dem besten Abwehrspieler Marin Pongracic (Pfeiffersches Drüsenfieber) sowie den beiden verletzten Rechtsverteidigern William und Kevin Mbabu.
Die ständigen Umstellungen in der Abwehr tun dem Wolfsburger Spiel nicht gut. Die völlig neuformierte Viererkette mit dem gelernten Offensivspieler Felix Klaus, dem in Tirana noch spielberechtigten Guilavogui, dem neuen Franzosen Lacroix sowie dem Brasilianer Paulo Otavio offenbarte gegen Kukesi noch erheblichen Abstimmungsbedarf.
Obwohl in der albanischen Liga wegen eines Steuerrechtsstreits zwischen den Clubs und der Regierung aktuell keine Spiele ausgetragen werden, forderte der Außenseiter den Favoriten aus der Bundesliga mehr als erwartet. Auch nach der 2:0-Pausenführung kehrte im Wolfsburger Spiel keine Ruhe ein. Der VfL muss überhaupt nur in diese Qualifikation, weil er am Ende der vergangenen Bundesliga-Saison noch den sechsten Tabellenplatz an 1899 Hoffenheim verlor. dpa