Hansa Rostocks Sportvorstand Martin Pieckenhagen hatte eine "Riesenchance für den Fußball" prognostiziert. Bis zu 7500 Fans sollten das DFB-Pokal-Spiel zwischen Rostock und Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart im Ostseestadion schauen dürfen. Dafür ist ein Hygienekonzept entwickelt worden - an das sich aber viele überhaupt nicht gehalten haben.
Auch Probleme beim Spiel zwischen Magdeburg und Darmstadt
Das hatten schon während des Spiels am Sonntagnachmittag, das die Stuttgarter mit 1:0 gewonnen haben, viele Fußballfans in den sozialen Netzwerken kritisiert. Dicht an dicht standen die Rostocker Fans im Stadion, sangen dazu Lieder - offensichtlich ohne Mund-Nasen-Schutz.
Es war zwar erlaubt, die Maske am Platz abzunehmen, jedoch nicht, dabei zu singen, da so die Gefahr einer Corona-Infektion steigt. Auch im Stadion des Drittligisten 1. FC Magdeburg gegen Darmstadt 98 (3:2 nach Verlängerung) waren ähnliche Szenen zu sehen: Fans dicht gedrängt auf der Haupttribüne, teilweise ohne Maske.
Manuela Schwesig verteidigt Hygiene-Konzept
Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, verteidigte die Fan-Rückkehr in Rostock. "Gute Stimmung beim DFB-Pokal in Rostock. Die Fans haben lange darauf gewartet. Ich freue mich, dass wieder mehr Zuschauer ins Stadion können. Es ist ein großer Schritt in Corona-Zeiten", twitterte sie. Auch der Verein Hansa Rostock zog nach der Partie ein positives Fazit und lobte das eigene Hygienekonzept.
Für ihre Aussagen erntete Schwesig in den sozialen Netzwerken massive Kritik. "Ich war im Stadion und dort wo ich war und was ich sehen konnte, haben sich alle daran gehalten", konterte sie.
Twitter-Reaktionen zum Hygienekonzept in Rostock
User Elias bezeichnete die Vorkommnisse in Rostock als "einfach nur ätzend". Es sei unverantwortlich, dass Zuschauer im Stadion Schulter an Schulter stehen - und das ohne Mund-Nasen-Schutz.
Noch etwas drastischer formulierte es ein anderer Nutzer. Man müsse dem Neffen jetzt erklären, weshalb so viele Menschen auf den Tribünen ein Fußballspiel sehen dürfen, bei seiner Einschulung aber keine Begleitung dabei sein darf.
Andere wiederum befürchten, dass durch das dichte Gedränge die Infektionszahlen in den kommenden Tagen steigen werden. (fs)