Enrico Maaßen (Borussia Dortmund II), Niclas Heimann (SSV Ulm), Simon Engelmann (Rot-Weiss Essen), Omar Haktab Traore (KFC Uerdingen), Franz Pfanne (Borussia Dortmund II) oder Felix Backszat (Ziel unbekannt): Die Liste der Abgänge beim SV Rödinghausen ist lang.
Doch es sind nicht irgendwelche Abgänge: Der Erfolgstrainer sowie sämtliche Leistungsträger haben dem SVR den Rücken gekehrt - bis auf den Kapitän.
Daniel Flottmann (35) geht in seine dritte Saison bei den Ostwestfalen, die zu Beginn des Jahres für Klarheit sorgten und kommunizierten, dass sie in den nächsten Jahren auf einen Aufstieg in die 3. Liga verzichten. Ambitionierte Spieler verließen den Verein. Es folgte ein großer Umbruch. Wir haben mit dem Kapitän über diesen und seine persönliche Situation gesprochen.
Daniel Flottmann, kitzelt es schon in den Füßen? Auf jeden Fall. Auch ich, als alter Sack, freue mich auf den Trainingsauftakt (lacht). Am Donnerstag starten wir mit den Fitnesstests und am Sonntag geht es dann auf den Rasen. Es wird spannend sein, die neuen Jungs und den Trainer kennenzulernen. Diese Gemeinschaft, die Gespräche, die Witze miteinander, das alles hat einfach gefehlt. Es wird Zeit, dass es losgeht.
Dabei werden Sie sich an viele neue Namen und Gesichter gewöhnen müssen. Konnten Sie eigentlich schon eine neue Whats-App-Gruppe für das Team erstellen? Nein, das haben wir noch nicht gemacht. Aber in der Tat: bei manchen Zugängen musste ich schon mal googeln und schauen, woher die Spieler denn kommen. Man kann ja nicht alle Spieler kennen. Ich habe mich aber bei manchen schon per WhatsApp gemeldet und ihnen Hilfe angeboten, wenn sie Fragen oder dergleichen haben.
Viele Leistungsträger sind gegangen. Sie sind geblieben. Warum? Ich habe einen Vertrag bis Sommer 2021 und dieser verlängert sich sogar noch um ein weiteres Jahr, wenn ich auf eine bestimmte Anzahl von Spielen komme. Ich glaube, dass ein gültiger Vertrag in diesen Zeiten sehr wertvoll ist. Ich fühle mich in Rödinghausen pudelwohl. Die Bedingungen sind hier hervorragend. Ich hatte nie den Plan in der letzten Zeit den SVR zu verlassen.
Aber aufsteigen, das können sie mit dem SVR nicht... Ja, das stimmt. Darauf haben wir uns seit Monaten jetzt einstellen können. Klar: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das nicht fehlt. Jeder Fußballer will gewinnen, um am Ende oben zu stehen und vielleicht sogar aufzusteigen. Aber der Verein hat sich da klar positioniert und ich gehe diesen Weg mit. Und am Rande: Wir haben uns nach der Bekanntgabe des Rückzugs geschworen, dass wir weiter Vollgas geben. Die Jungs haben Wort gehalten und sind marschiert. Das hat sich am Ende gelohnt. Denn die Vereine der Abgänge können sich sehen lassen.
Was werden Sie den neuen Spielern sagen? Sie wissen ja, dass der SV Rödinghausen aktuell nicht aufsteigen will. Das haben sie bei der Unterschrift schon gewusst. Aber sie wissen auch, welche Spieler sich hier in den letzten Jahren in den Fokus gespielt haben. Es lohnt sich Leistung zu bringen - unabhängig davon, ob man aufsteigen kann oder nicht.
Wie schätzen Sie denn die neue Mannschaft ein? Das ist noch zu früh und schwer zu sagen. Aber klar ist, dass wir als amtierender Meister auch in der neuen Saison um die Plätze eins bis fünf spielen wollen. Wir wollen viel Spaß haben und das geht am besten nach Siegen. Wir wollen Siegprämien einfahren und den Verein bestmöglich repräsentieren. Also es geht schon um einiges.