[article=489080]Am Mittwoch, 17. Juni 2020,[/article] machte Rot-Weiss Essen das offiziell, was die Spatzen schon lange von den Dächern pfiffen: Christian Titz (49) wurde von seinen Aufgaben als RWE-Trainer entbunden. Die Suche nach einem Nachfolger läuft hinter den Kulissen schon seit mehreren Wochen.
Nach RevierSport-Informationen haben die Rot-Weissen dabei stets einen sehr kleinen Kandidatenkreis ins Auge gefasst. Um sehr viele Gespräche zu führen, um den möglichen neuen Mann noch besser kennenzulernen, um nicht noch einmal den selben Fehler zu begehen. Allen voran zwei Kandidaten standen hoch im Kurs: Enrico Maaßen und Christian Neidhart.
Maaßen hat sich für Borussia Dortmund entschieden
Klar: Der frischgebackene Fußballlehrer Maaßen ist ein hoch interessanter Mann - gewesen. Denn der Meister-Trainer des SV Rödinghausen hat mittlerweile bei der U23 von Borussia Dortmund unterschrieben. Ob RWE nun Maaßen, oder dieser den Essenern abgesagt hat, spielt keine Rolle mehr.
Fakt ist: Der 36-Jährige, der auch von Zweit- und Drittligisten umworben wurde, hat sich für eine Karriere-Fortsetzung beim BVB II entschieden. Nicht zuletzt deswegen, weil er genau beobachtete, wohin es drei der letzten BVB-U23-Trainer wie David Wagner, Daniel Farke und Jan Siewert verschlug. Zur Erinnerung: Das Trio landete in der Premier League.
Neidhart hat die vergangenen sieben Jahre beim SV Meppen gearbeitet
Anders sieht die Lage bei der Personalie Christian Neidhart aus. Die Essener Verantwortlichen haben sich nach RevierSport-Informationen schon mehrfach mit dem SVM-Trainer getroffen. Die Gesprächs-Resultate: Überaus positiv.
Es deutet alles daraufhin, dass die Spur der Essener Trainersuche ins Emsland führt. Der 51-jährige Neidhart ist seit sieben Jahren ein überaus erfolgreicher Coach des SV Meppen. Er steht für Erfolg und Kontinuität.
Den einstigen Zweitligisten führte Neidhart 2017 zum Aufstieg in die 3. Liga. In dieser spielen die Meppener seit bereits drei Jahren. Ob Neidhart mit dem SV Meppen in die nächste Drittliga-Saison gehen wird, will er der Mannschaft am Freitag mitteilen. Das erfuhr RevierSport aus dem Meppener Umfeld.
RWE-Boss Uhlig hält sich bedeckt
Die Tendenz: Neidhart wird seinen Spielern mitteilen, dass er den SV Meppen verlässt - trotz Vertrages bis zum 30. Juni 2021. Dieses kleine Problem gilt es wohl noch für RWE mit Neidhart und allen voran Meppen zu lösen. Sollte dies der Fall sein, dann könnte Rot-Weiss Essen schon in der kommenden Woche seinen neuen Trainer vorstellen.
Marcus Uhlig blockt auf RevierSport-Nachfrage ab und sagt lediglich: "Ich habe schon einige Namen gehört und gelesen. Wir werden keinen dieser Namen kommentieren. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir zeitnah seine sehr gute Trainerlösung für Rot-Weiss Essen präsentieren werden."
Ex-Spieler über Neidhart: "Er hat es immer geschafft, dass seine Teams für ihn durchs Feuer gehen"
RevierSport fragte bei einigen ehemaligen Neidhart-Schützlingen nach, welcher Typ Trainer der gebürtige Braunschweiger denn sei. Die Meinung der Spieler deckt sich. Tenor: "Ein richtig cooler Typ."
Das kann Nico Granatowski (Hansa Rostock) nur bestätigen. Der 29-Jährige spielte zwei Jahre beim SV Meppen und absolvierte 74 Begegnungen unter Coach Neidhart. "Er ist ein richtig guter Trainer. Christian Neidhart weiß, wie die Mannschaft zu motivieren ist. Er weiß, wie man mit den Spielern sprechen muss. Wir hatten immer viel Spaß bei ihm. Er weiß aber auch, wann er die Spieler härter herannehmen muss. Diese Balance zwischen Zuckerbrot und Peitsche beherrscht er perfekt. Das ist nur sehr schwer zu lernen", beschreibt Granatowski seinen Ex-Trainer gegenüber RevierSport.
Der heutige Rostocker ergänzt: „In Meppen musste Neidhart immer seine besten Spieler abgeben und die Mannschaft neu formen. Aber er hat es immer geschafft, dass seine Teams für ihn durchs Feuer gehen. Wenn Rot-Weiss Essen ihn als Trainer verpflichten kann, dann kann ich dazu nur gratulieren."
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