Mittlerweile hat es jeder Fußballer und Fan mitbekommen, wie sich die Geisterspiele im TV anfühlen. Kein Support, keine Gesänge, dafür immer wieder meist weniger verständliche Schreie durch ein hallendes Stadion. Für die Spieler auf dem Rasen ist dies gewöhnungsbedürftig. Deshalb hat Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht ein Trainingsspiel in die Schauinsland-Reisen-Arena verlegt, um die Bedingungen zu simulieren.
Man müsse die Situation annehmen, sagte der Fußballlehrer in einem Interview gegenüber dem Kicker. „Wir haben in unserer Arena mit einem internen Testspiel versucht, diese spezielle Atmosphäre in einem leeren Stadion zu fühlen. Leider konnten wir verletzungsbedingt nur mit neun gegen neun spielen.“ Trotzdem sei es ein guter Test gewesen. „Mir ist es aber wichtig, dass wir unsere Art Fußball zu spielen, auf den Platz bringen - zuhause und auswärts.“
U19-Spieler soll der Lieberknecht-Elf helfen
Dennoch wird das Saisonende in der 3. Liga für den MSV die eine oder andere Schwierigkeit mitbringen. Im Verhältnis zur Konkurrenz haben die Duisburger einen kleinen Kader. Aus diesem müssen sie auf Joshua Bitter (Muskelriss im Oberschenkel), Cem Sabanci (Kreuzbandriss), Petar Sliskovic (Leisten-OP) und Ahmet Engin (Rot-Sperre) verzichten. Mit Darius Ghindovean wurde ein U19-Spieler in den Kader der Ersten hochgezogen. Lieberknecht im kicker: „Darius präsentiert sich durchaus ordentlich. Mit ihm haben wir nun eine weitere Alternative.“ Aufgrund seiner Unbekümmertheit schließt es Lieberknecht auch nicht aus, dass er Spielanteile erhalten wird.
Am Sonntag startet das Unternehmen, die Tabellenspitze zu verteidigen. Lieberknecht sehe in der Mannschaft eine große Bereitschaft, den Kampf anzunehmen. Dennoch erwartet den MSV mit elf Spielen in einem Monat ein Ritt auf der Rasierklinge, wie der Trainer selber sagt: „Die Regeneration wird einen großen Raum einnehmen. Für uns gilt weiter, was wir schon vor Beginn der Saison gesagt haben: Wir brauchen jetzt jeden Mann.“