An den kalten Abend im November 2002 kann sich Thomas Reis noch erinnern. „Der Platz war gefroren, das war ein hübsches Pokalspiel“, sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum rückblickend auf die Partie bei Holstein Kiel vor fast 18 Jahren. Damals gewann der Revierklub, für den neben Reis auch der heutige Sportvorstand Sebastian Schindzielorz in der Startelf stand, das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim damaligen Nord-Regionalligisten knapp mit 2:1. Das schwer erkämpfte Weiterkommen beim klassentieferen Klub zeuge davon, „dass Kiel noch nie der tollste Gegner für Bochum war“, so Reis.
In der Tat: Gegen keinen Zweitliga-Klub hat der VfL so häufig gespielt, ohne zu gewinnen, wie gegen die Störche. „Mit dem Begriff Angstgegner bin ich immer sehr, sehr vorsichtig. Angst ist ein schlechter Ratgeber“, betont Reis, der jedoch die nackten Zahlen kennt: In fünf Partien im Fußball-Unterhaus gab es zwei Remis und drei Niederlagen gegen Holstein Kiel. Zudem traf Stürmer Janni Serra in jedem der drei Spiele gegen seinen Ex-Klub. „Ich bin ein sehr positiver Mensch. Irgendwann reißt eine Serie. Wir wollen sie reißen lassen, um drei Punkte im eigenen Stadion zu holen.“
Danny Blum und Simon Zoller fallen beim VfL Bochum gegen Holstein Kiel aus
Reis klingt zuversichtlich, obschon er zu Beginn der Englischen Woche und damit kurz vor dem Spiel gegen Kiel (Mittwoch, 18.30 Uhr/Sky) eine Hiobsbotschaft verkraften musste. Simon Zoller wird aufgrund einer Knieverletzung für den Rest der Saison ausfallen. Davon hatte diese Redaktion exklusiv vorab berichtet. „Wir verlieren eine weitere Option in der Offensive. Damit müssen wir klarkommen, aber das werden wir auch“, versichert der 46-Jährige.
Für Danny Blum, der sich vor Wiederbeginn des Bundesliga-Spielbetriebs im Training an der Wade verletzte, kommt das Heimspiel gegen die Störche noch zu früh. „Ich muss mich auf die Jungs konzentrieren, die momentan die Punkte holen können“, sagt Reis. „Ich hoffe, dass Danny irgendwann wieder dazugehören wird.“
Eine positive Nachricht gibt es jedoch: Mittelfeldspieler Vitaly Janelt hat seine Rückenprobleme auskuriert und wird zum Kader gehören. „Ich würde ihm zutrauen, dass er spielen kann. Wir sind froh, dass wir eine weitere Alternative haben.“ dh/gp