Seit Anfang Mai ist den Amateurvereinen in NRW das Fußballtraining unter Einhaltung diverser Vorschriften wieder erlaubt. [article=485692]Die anfängliche Freude über diese Nachricht ist vielerorts allerdings schnell verpufft.[/article] Der hohe organisatorische Aufwand und saftige Geldstrafen bei Verstößen sorgen dafür, dass zahlreiche Klubs lieber auf weitere Lockerungen warten.
Nicht so beim TuS Union 09. Während die Senioren des Mülheimer Kreisligisten noch pausieren, rollt der Ball im Nachwuchsbereich bereits. Unter Anleitung eines zweiseitigen Verhaltenskonzepts haben die Jugendteams das Training kürzlich aufgenommen.
Fokus auf Technik-Training
Doch von Normalität kann noch keine Rede sein. „Mit unseren eigentlichen Einheiten hat das aktuelle Training nicht allzu viel zu tun“, sagt etwa Max Wermeyer, der die F1-Junioren gemeinsam mit Arne Janssen coacht. „Aber den Kids macht es trotzdem großen Spaß, auch wenn sie derzeit aufs Highlight - das Abschlussspiel - verzichten müssen. Und auch die Eltern finden es gut."
Einmal die Woche trainieren die F-Junioren momentan. Die bis zu 14 Spieler werden unter den beiden Trainern in Gruppen aufgeteilt und rotieren dann übungsweise. Der Fokus liegt auf Techniktraining. Passspiel, Ballan- und mitnahme, Torschuss - eben all das, was unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Meter möglich ist.
Zu Komplikationen ist es bislang nicht gekommen. „Die Kinder kennen das ja schon zum Großteil aus den vergangenen Wochen und wurden von ihren Eltern instruiert“, erklärt Wermeyer. „Außerdem weisen wir vor jeder Einheit noch einmal explizit auf die Verhaltensregeln hin.“
Aufwendige Umsetzung der Hygiene-Regeln
Die Umsetzung ist dennoch aufwendig. Unter anderem Kontrolle am Eingang, Anwesenheitsprotokolle, ständiges Desinfizieren - nicht nur der eigenen Hände, sondern auch der Materialien wie Bälle, Hütchen oder Tore. Selbst Pausenflächen müssen im Voraus markiert werden. Die Anlage darf nur mit einer Gesichtsmaske betreten und verlassen werden. Die Kinder kommen und gehen in ihrer Sportkleidung, da die Kabinen geschlossen bleiben. Ob all diese - und noch zahlreiche weitere - Auflagen eingehalten werden, wird vom Vorstand überprüft.
Max Wermeyer nimmt das gerne in Kauf: „Wir können uns wieder draußen bewegen und ein bisschen vor den Ball treten“, sagt er. „Außerdem können sich die Jungs wieder regelmäßig sehen und bekommen etwas Struktur in ihren Alltag.“