Zehn, vielleicht 15 gute Minuten hatte Schalke im Spiel bei Borussia Dortmund. Zu wenig. Kein Wunder, dass die Gelsenkirchener im so brisanten Revierderby dem Erzrivalen mit sage und schreibe 0:4 (0:2) unterlagen. Das ist damit auch die höchste Derby-Niederlage seit 1966.
Kurz nach dem Spiel fand schon Schalke-Boss Clemens Tönnies deutliche Worte in Richtung der Mannschaft. Der Chef war enttäuscht. "Unsere Mannschaft hat nicht wie gewöhnlich gespielt. Irgendwie hat der Kampf gefehlt. Ich habe keine Erklärung dafür. Aber irgendwie denke ich, dass sich unsere Jungs an die Atmosphäre gewöhnen müssen. Dass wir sofort mit dem Derby starten mussten, war vielleicht ein Nachteil. Das darf und sollte aber keine Entschuldigung sein", resümierte Tönnies beim Bezahlsender "Sky".
Caligiuri vermisst den Support der Fans
Die Spieler wollten auch nichts schönreden und waren auch sehr enttäuschend von ihrem Auftritt im leeren Signal Iduna Park. "Die erste Halbzeit haben wir komplett verpennt. Das war überhaupt nicht gut. Wir hatten keinen Zugriff, sind hinterhergelaufen und haben zu große Räume gelassen. Es war schwer, die Dortmunder zu verteidigen. Ein Nachmittag, der sehr schmerzt. Wir waren heute alle nicht auf dem Platz", sagte Daniel Caligiuri: auf schalke04.de.
Klar: Schalke fehlte die normalerweise überragende Unterstützung der Fans. Aber seit Wochen konnten sie sich auf dieses Geisterspiel vorbereiten und wussten, dass die Saison nur zu Ende gespielt wird, wenn die Stadien leer bleiben. Caligiuri: "Der Support der Fans fehlt uns natürlich. Aber wir müssen die Gegebenheiten so akzeptieren, wie sie sind. Daher ist es umso wichtiger, dass wir uns selbst heiß machen in den kommenden Wochen. Wir freuen uns darüber, dass überhaupt weitergespielt wird. Wir haben weiterhin unsere Ziele vor Augen."
McKennie. "Wir kämpfen weiter um Europa"
Schalke hat sich vorerst von den Europapokal-Plätzen verabschiedet. Seit sieben Spielen ist die Mannschaft ohne Sieg. So wird es nichts mit Europa. Das weiß auch Weston Mckennie. "Wir müssen uns verbessern und aus dieser schlechten Situation herauskommen. Nervös müssen wir nicht werden, wir kämpfen weiterhin um die Europa-League-Plätze. Aber natürlich muss unsere Leistung besser werden", betont der US-Boy.
Dass die Derby-Niederlage schmerzt, ist klar. Mckennie: "Man möchte nie ein Derby – ein Spiel verlieren. Das 0:4 ist echt schwer zu verkraften. Es war heute anders – ohne Fans. Wir müssen uns an diese ungewohnten Rahmenbedingungen gewöhnen. Wir werden es analysieren und das Ganze hoffentlich schon nächste Woche besser machen. Dortmund hat eine gute Mannschaft, die können kicken. Manchmal gibt es solche Spiele, in denen du nicht in die Zweikämpfe kommst. Das war leider heute so."
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