Mehmet Kara war beim Lüner SV schon kurz davor, als spielender Co-Trainer größere Erfahrungen an der Seitenlinie zu sammeln. Unter Cheftrainer Marc Woller sollte Kara diese Position ausfüllen, doch schon im September 2019 kam alles anders. Woller trat nach schlechtem Saisonstart zurück und sein Nachfolger Christian Hampel brachte seinen eigenen Co-Trainer mit. "Das war für mich natürlich enttäuschend, aber irgendwo auch verständlich", erinnert sich Kara, der Rekordspieler bei Preußen Münster ist und mit dem SC Paderborn auch schon in der 2. Bundesliga spielte.
Für ihn sollte es sogar noch schlimmer kommen. Im Oktober verletzte sich Kara schwer, stand seitdem nicht mehr auf dem Platz. "Zunächst wusste niemand, was ich hatte und wir dachten, dass sich das ganze durch Muskelaufbau wieder regenerieren würde. Erst im Januar war dann klar, dass es ein Meniskusriss war und ich operiert werden musste. Im Nachhinein bin ich da etwas sauer auf mich selbst, ich hätte mich mehr kümmern sollen", ärgert er sich.
Karas Meniskusriss zunächst nicht erkannt
Zugute kommt Kara da die aktuelle Coronapause. "Persönlich habe ich dadurch natürlich mehr Zeit zu regenerieren, das ist einfach so. Mittlerweile bin ich wieder im Lauftraining und habe schon zehn, zwölf Läufe absolviert. Ich bin schmerzfrei, das ist für mich die Hauptsache", erklärt der 36-Jährige.
Wie lange er noch auf dem Platz stehen wird, hängt von seinem Gesundheitszustand ab. "Mein Arzt hat mir gesagt, dass ich mit dem Knie noch locker zwei Jahre spielen kann. Ich möchte auf jeden Fall auch noch weitermachen, habe aber auch Interesse daran, Trainer zu werden", erklärt er.
Der Mittelfeldspieler des Lüner SV hat bereits die B-Lizenz, kann damit Mannschaften bis zur Oberliga trainieren. "Ich kenne fast alle Ligen in Deutschland, habe von der Kreisliga bis zur 2. Bundesliga in jeder Klasse gespielt und auch getroffen. Das hilft auf jeden Fall, wenn es darum geht, Spieler zu verstehen und richtig zu motivieren. Ich weiß, wie die Jungs in den verschiedenen Ligen ticken", erklärt Mehmet Kara selbstbewusst. "Bei einem interessanten Angebot bin ich auf jeden Fall gesprächsbereit."
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