Die Hinrunde hatte sich Jürgen Margref, Cheftrainer des Aufsteigers SF Niederwenigern, ganz anders vorgestellt. Lediglich ein kümmerlicher Zähler sprang für die Hattinger aus den ersten 17 Partien heraus. Dann folgte aber die Wende: Aus den vergangenen sechs Partien nahmen die Sportfreunde zehn Punkte mit. Zuletzt gelang ihnen gar ein 4:1 über den Tabellenzweiten 1. FC Monheim. Just in diese starke Phase kam die Corona-Unterbrechung.
Bundesweit sind aktuell alle öffentlichen und privaten Sportanlagen gesperrt. Damit kann auch kein Trainingsbetrieb stattfinden. Trainer Margref, der als Spieler in der zweiten und dritten Liga 201 Partie für Rot-Weiss Essen absolvierte, fehlt der Fußball: „Natürlich sind wir alle traurig, dass wir nicht auf den Platz können. Ob Amateure oder Profis: Uns fehlt der Sport und der Kontakt untereinander.“
Weiterhin 19 Punkte Rückstand auf Nichtabstiegsplatz
Alles deutet aktuell darauf hin, dass die Saison bei den Amateuren nicht fortgesetzt wird. Kurios: Niederwenigern hatte vor der Unterbrechung zwar eine gute Serie hingelegt, allerdings wären es weiterhin 19 Punkte bis zu einem Nicht-Abstiegsplatz. Sie würden von einem Abbruch ohne Absteiger profitieren: „Es ist natürlich schade, dass so eine Saison nicht sportlich zu Ende gespielt wird. Wir hätten noch gerne Punkte geholt und gezeigt, dass wir Oberliga können. Das Gute ist aber natürlich: Wir dürften uns nächste Saison nochmal beweisen.“
Auch, wenn das letzte Spiel schon fast acht Wochen her ist, sind die Spieler nach wie vor topfit: „Wir haben den Jungs einen Laufplan mit an die Hand gegeben und machen jetzt zwischendurch ein so genanntes Cyber-Training. Man trifft sich auf dem Bildschirm, wir als Trainer geben Übungen vor und können diese kontrollieren“, so Margref.
Margref rückt am Saisonende ins zweite Glied
Die Planungen für die neue Saison des Oberligisten betrifft die Krise jedoch nicht: „Wir sind bei den Sportfreunden Niederwenigern bisher immer so verfahren, dass wir den Kader unabhängig von der Liga zusammengestellt haben. Wir waren schon im Winter mit den Planungen fertig, haben mit dem Trainerteam und dem kompletten Kader verlängert und hoffen darauf, dass es zeitnah weitergeht.“ Trainer Jürgen Margref selbst wird dann nach 16 Jahren Cheftrainer den Posten mit seinem bisherigen Co, Marcel Kraushaar, tauschen: „Es ist an der Zeit, den jungen Leuten eine Chance zu geben.“
Autor: Dustin Arnold
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