Trotz der anhaltenden Corona-Krise gibt es nach wie vor Gerüchte um die Zukunft von BVB-Profi Jadon Sancho (20). Der englische Offensivspieler wird mit dem englischen Spitzenklub Manchester United in Verbindung gebracht. Viel Geld ist dabei im Gespräch. Der Marktwert des aktuell besten Bundesliga-Scorers liegt bei knapp 120 Millionen Euro. Viel weniger würde der BVB im Fall eines Wechsels trotz der aktuellen Zwangspause in allen großen europäischen Ligen nicht haben wollen.
Neville über Sancho: "Verrennen uns"
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte in dem Poker zuletzt gesagt, dass trotz der Corona-Krise niemand auf ein Schnäppchen hoffen sollte. Die Westfalen seien nicht auf den Verkauf des 20 Jahre alten Sturm-Talents angewiesen. Man Uniteds Club-Legende Gary Neville lästerte derweil über Sancho. „Wir können nicht damit anfangen, ihn in dieselbe Kategorie zu stecken mit Weltstars, die regelmäßig europäische Pokale und Weltmeisterschaften gewinnen, Saison für Saison“, sagte Neville Sky Sports.
Er hält den Hype um den Dortmunder für übertrieben. Eine dreistellige Millionensumme sei Sancho nicht wert. „Um ehrlich zu sein, Jadon Sancho im Moment... wir verrennen uns da“, sagte Neville. „Wir haben eine sensationelle Gruppe an jungen, englischen Spielern, aber wir müssen auch die anderen Spieler respektieren: Es gibt brasilianische, argentinische, deutsche, belgische Spieler – wir sind nicht das einzige Land auf der Welt.“
Der frühere Champions-League-Sieger vergleicht Sancho mit argentinischen Stars. Diese sieht er stärker als den BVB-Spieler. „Argentinien hat Aguero, Higuain, Messi, Di Maria – wie gut sind die im Vergleich zu Jadon Sancho? Jadon Sancho kommt nicht an sie heran.“
Ein Transfer des jungen Engländers vom BVB schien vor der Corona-Pandemie sicher zu sein. Aktuell ist fraglich, ob ein Verein eine so höhe Ablösesumme bezahlen kann. Manchester Uniteds Vize-Chef Edward Woodward hat Erwartungen zurückgewiesen, wonach sein Club trotz der Coronavirus-Pandemie ohne Probleme einen Mega-Transfer wie den von Jadon Sancho stemmen könne. „Niemand sollte sich Illusionen machen über das Ausmaß der Herausforderungen, die jeder im Fußball hat und es wird wohl für keinen Club 'business as usual' auf dem Transfermarkt in diesem Sommer geben - auch für uns nicht“, zitierte das englische Boulevard-Blatt „The Sun“ (Samstag) den Banker Woodward.