„Es braucht Regeln, um die Entwicklung der Vereine und des Fußballs insgesamt nicht zu gefährden. Darüber sollten wir jetzt dringend nachdenken und diskutieren“, sagte Röttgermann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Der 59-Jährige verwies auf Gehaltsgrenzen im US-Sport. Es sei möglich, „Gehaltsobergrenzen anhand des Gesamtumsatzes des jeweiligen Vereins zu errechnen“.
Das aktuelle Finanzierungsmodell des Profifußballs sei „extrem risikoreich“, warnte Röttgermann. Beim Bundesligisten in Düsseldorf machen die Löhne für die Fußballprofis demnach 45 Prozent des Gesamtumsatzes aus. „Spielergehälter stellen einen Großteil der Ausgaben dar, und man befindet sich in einem immerwährenden Rattenrennen mit Vereinen aus derselben Liga und internationalen Clubs“, erklärte der Fortuna-Boss. Er forderte auch wegen der Folgen der Corona-Krise eine europaweite Debatte zu dem Thema.
Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, hatte zuvor dem ZDF gesagt: „Sehr viele Menschen stellen zu Recht die Frage: Sind eigentlich Spielergehälter angemessen, sind Ablösesummen angemessen. Und die Frage ist mehr als berechtigt“ Seifert versicherte, die DFL werde sich nun „sehr wohl Gedanken machen, wie künftig das wirtschaftliche, vielleicht aber auch das Wertefundament der Bundesliga aussehen kann.“
Röttgermann betonte, er fordere „keine plumpe Schwächung der Starken zum Vorteil der Schwächeren“. Finanzstarke Clubs sollten ihre durch gute Arbeit erreichten Wettbewerbsvorteile nicht verlieren. „Aber die Spreizung, die wir in den deutschen und europäischen Ligen sehen, was die Finanzen und Spielergehälter betrifft, ist ein Problem“, sagte Röttgermann. dpa