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Corona-Krise
Michael Welling fühlt mit RWE

Michael Welling ist heute Marketingchef beim FSV Mainz 05.
Michael Welling ist heute Marketingchef beim FSV Mainz 05. Foto: Socrates Tassos
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Prof. Michael Welling war mehr als sieben Jahre geschäftsführender 1. Vorsitzender des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen. Klar, dass er mit seinem Ex-Verein fühlt.

Mehr als sieben Jahre lang führte Prof. Michael Welling die Geschicke des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen. Verständlich, dass der 49-Jährige, seit 1. Juli 2018 zuständig für Marketing und Vertrieb beim Bundesligisten 1. FSV Mainz 05, verstehen kann, dass sich die Vertreter der Viertligisten um die Zukunft ihrer Klubs sorgen. Im Gespräch mit dieser Redaktion zeigt er auf, was unterschiedliche Szenarien für die Vereine der jeweiligen Spielklassen bedeuten können.

[article=483841]Am Mittwoch hatten 16 der 18 Klub-Verantwortlichen für einen vorzeitigen Abbruch der derzeit unterbrochenen Regionalliga-Saison gestimmt[/article]. Tags darauf erklärte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), dass Bundesliga und 2.Bundesliga für einen Neustart bereit stünden. Es sind zwei unterschiedliche Stimmungsbilder, und doch haben sie einen gemeinsamen Nenner. Beim Treffen der Entscheidungen über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs noch in der Corona-Krise spielen finanzielle Belange eine maßgebliche Rolle.

Welling kann die Traditionsvereine der 4. Liga verstehen

„Für Regionalliga-Vereine wie Rot-Weiss Essen, Offenbach, Saarbrücken oder Alemannia Aachen, die generell einen hohen Zuschauerzuspruch haben, wären Spiele ohne Zuschauer aus wirtschaftlicher Sicht ganz anders zu betrachten“, erklärt Welling. Der Wirtschaftswissenschaftler wirbt aber auch für Verständnis für die 36 Profi-Klubs, die im größeren Umfang von Zahlungen der TV-Rechteinhaber profitieren: „Wenn wir über das Thema Spiele ohne Zuschauer in den Bundesligen reden, hätte diese Option dort sicher eine andere wirtschaftliche Konsequenz als in der 3. Liga oder der Regionalliga.“

Welling hatte in seiner Zeit bei Rot-Weiss Essen stets Fan-Anliegen beim Treffen strategischer Entscheidungen berücksichtigt. So ließ er bei der geplanten Ausgliederung der 1. Mannschaft schon früh Stimmungen der Anhängerschaft des Traditionsvereins zur Geltung kommen und suchte stets den öffentlichen Dialog. Der Funktionär weiß daher: „Was man sagen kann - und da sind wir uns alle einig: Spiele ohne Zuschauer machen keinen Spaß. Da gibt es keinen Dissens.“ Allerdings stellt er auch klar: „Man kann es nicht rein aus Fan-Sicht sehen, da die wirtschaftlichen Folgen allumfassend sind.“

Das veranschaulicht Welling an einem einfachen Beispiel: „Ganz gleich, ob man über einen Fußball-Bundesligisten oder einen Kiosk spricht: Gibt es keine Einnahmen, geht es an die wirtschaftliche Substanz und man gerät in die Illiquidität. Dann wäre das Überleben von Klubs gefährdet.“

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