Alexander Scheelen klingt während des Gesprächs entspannt. Der 32-Jährige arbeitet derzeit in der elterlichen Firma - die Corona-Krise hat den Betrieb kaum getroffen. „Handwerksbetriebe laufen zum Glück“, sagt der Spieler des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen. Doch obschon ihm der Job, bei dem er nach Aussetzen des Liga-Betriebes statt einer Halbtags- nun eine Vollzeitstelle innehat, Spaß macht, wünscht er sich seinen vorherigen Alltag wieder. Denn den konnte der Mittelfeldspieler wieder so richtig genießen.
Rückblende: 2018, Scheelen hatte gerade seine Hochzeit geplant, erhielt er die Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Der junge Fußballer unterzog sich einer Reihe von Behandlungen, heute gilt er als geheilt, dürfte wieder für sein Team auflaufen. Doch nun ist das Corona-Virus da: „Der Fußball fehlt an allen Ecken und Enden“, sagt er, „ich habe mich ein Stück weit zurückgekämpft, deshalb ist es momentan umso schlimmer. Aber ändern kann man das leider nicht.“
Heute würde Scheelen zur Risikogruppe gehören
Scheelen, der sich vor rund zwei Jahren in einer gänzlich anderen Situation befand als aktuell, wird nachdenklich. „Wenn ich mir die Situation anschaue, weiß ich, dass ich Glück hatte: Wäre ich zwei Jahre später erkrankt, würde ich auch zur Risikogruppe gehören und dürfte mich gar nicht aus dem Haus bewegen.“ Daher sagt er auch mitfühlend: „Die Menschen, die das durchmachen müssen, was ich schon hinter mir habe, sind deutlich schlimmer dran.“
Er befindet sich mittlerweile wieder in einer Phase, in der der Fußball seine Gedanken beherrscht. Und natürlich muss er sich überlegen, was im Sommer passieren soll. Sein Vertrag bei den Kleeblättern läuft aus, Scheelen selbst ist heiß, er weiß aber auch, „dass der Verein gerade andere Dinge zu tun klären hat“. Vor etwa einem Monat hätten die Gespräche über die sportliche Zukunft starten sollen. Dann kam Corona, und alles stand plötzlich still. An seiner Meinung aber hat sich seither nichts geändert: „Wenn das Gesamtpaket stimmen sollte und der Verein mich noch länger halten will, dann werde ich nicht abgeneigt sein.“
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