Mit vier Punkten Rückstand auf den FC Bayern München ging Borussia Dortmund in die Zwangspause aufgrund der Corona-Krise. Doch bei einer Fortführung der Saison sei alles möglich. Das glaubt zumindest BVB-Wintereinkauf Emre Can. Der Nationalspieler, der bei seinem Debüt für die Borussia ein absolutes Traumtor gegen Bayer Leverkusen erzielen konnte, hält im Interview mit der Bild am Sonntag einen Gewinn der deutschen Meisterschaft immer noch für realistisch.
„Natürlich wird es schwer, aber wir spielen noch gegen die Bayern und in Leipzig. Wir haben also die direkten Konkurrenten noch vor uns. Da müssen wir gewinnen, da dürfen Geisterspiele keine Ausrede sein“, sagt der 26-Jährige, für den Partien ohne Zuschauer jedoch „ganz schlimm“ seien. Ein Nachteil seien sie für ihn aber nicht, sondern für keinen fair. Schließlich hätten auch andere Mannschaften gute Stimmung in ihren Stadien: „Wir müssen versuchen, unsere Spiele zu gewinnen, auch wenn es Geisterspiele sind.“
Bei Juventus Turin wurde Can aussortiert
Cans Aussagen zeigen jedoch vor allem eins: Die einstige Leihgabe von Juventus Turin, die nach nur drei Einsätzen für eine festgeschriebene Ablöse in Höhe von 25 Millionen Euro fest verpflichtet wurde, fühlt sich beim BVB pudelwohl. Das bewies er zuvor schon mit seinen Leistungen unter anderem beim Champions-League-Hinspiel gegen Paris, für die er von Nationaltrainer Joachim Löw Gratulationen erhielt. Bei Juventus Turin war er zuvor gar nicht erst für die europäischen Wettbewerbe nominiert worden. Can im „BamS“-Interview: „Letzte Saison war ich ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Wir haben die Meisterschaft verdient gewonnen und ich habe auch in der Champions League sehr gute Spiele gemacht. Der neue Trainer (Maurizio Sarri, Anm. d. Red.) hat mir gar keine faire Chance gegeben, aber es war überwiegend trotzdem eine schöne Zeit in Turin, für die ich dankbar bin. Dieses Kapitel ist jetzt auch definitiv beendet.“
Can besuchte soziale Einrichtungen
Er hatte sich stattdessen seine eigene Champions League gemacht und an Spieltagen soziale Einrichtungen wie Kinder-Archen und ein Kinder-Hospiz besucht: „Es war nicht einfach, dort hinzugehen. Ich wusste nicht, ob ich dort lachen darf oder ob ich traurig sein muss. Aber die Kinder waren dort sehr fröhlich und haben sich gefreut, mich zu sehen. Das hat mir geholfen, meine fußballerischen Sorgen etwas in Perspektive zu sehen.“