Seine Mission bei Hertha BSC beginnt für Bruno Labbadia mit einer gehörigen Portion Ungewissheit. Am Montag wird der Nachfolger von Kurzzeit-Chefcoach Alexander Nouri präsentiert und anschließend seine erste Trainingseinheit für die Berliner leiten - wann es wieder in der Fußball-Bundesliga ernst wird, ist in der Coronavirus-Pandemie hingegen völlig offen. Er werde das Team „bestmöglich auf den Tag vorbereiten, an dem wieder Fußball gespielt wird“, kündigte der 54-Jährige an. Das Wichtigste im Überblick:
DER NÄCHSTE BITTE: Labbadia ist bereits der vierte Cheftrainer dieser Saison für die Berliner. Nach der internen Lösung mit Ante Covic (12 Ligaspiele, 11 Punkte) und dem krachend fehlgeschlagenen Experiment mit Jürgen Klinsmann (9 Spiele, 12 Punkte) entzog die Vereinsführung nun dessen Nachfolger Alexander Nouri (4 Spiele, 5 Punkte) das Vertrauen. Eigentlich sollte der Ex-Assistent von Klinsmann das Team noch bis zum Saisonende führen und vor dem Abstieg bewahren - nun nutzte Hertha die Saisonunterbrechung zum sofortigen Wechsel.
DAS SAGEN DIE SPIELER: „Er ist ein sehr erfahrener Trainer, der schon vielen Teams aus der Patsche geholfen hat und vergangene Saison in Wolfsburg auch gezeigt hat, dass er eine Mannschaft aufbauen kann.“ (Abwehrspieler Maximilian Mittelstädt über Labbadia)
ERFAHRUNG: Labbadia ist nach Angaben des Datendienstleisters Opta der erste Akteur, der als Spieler und Trainer bei zehn unterschiedlichen Clubs in der Bundesliga unter Vertrag stand. Zuletzt war der frühere Stürmer in der Vorsaison beim VfL Wolfsburg tätig und führte die Niedersachsen dabei zum Abschied in die Europa League. „Mit Bruno bekommen wir jemanden, der die Bundesliga durch viele Jahre als Spieler und Trainer im Detail kennt und bei seinen Stationen gezeigt hat, dass er Teams stabilisieren und entwickeln und im nächsten Schritt in obere Tabellenregionen führen kann“, sagte Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz.
BESONDERES: In Zeiten des Coronavirus wird der Auftakt beim Hauptstadtclub für Labbadia kein gewöhnlicher. Aufgrund der Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie ist die Zahl der teilnehmenden Journalisten bei der Pressekonferenz (10.30 Uhr) reduziert. Das erste Training am Nachmittag findet aufgrund der behördlichen Auflagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. dpa