„Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren und Geduld aufbringen“, betont Hansi Wüst gegenüber RevierSport. „Ich denke, das Vereinsleben ist derzeit das Unwichtigste, womit man sich befassen sollte.“ Von daher wollen die Verantwortlichen bei RuWa Dellwig auch abwarten und sehen, wie sich die Situationen in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt.
Mit 51 Punkten führt RuWa momentan die Tabelle der Essener Kreisliga A (Gruppe 1) an, hat zudem 15 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Alemannia Essen. Ein Saisonabbruch scheint dieser Tage immer wahrscheinlicher.
Für den Fall, dass die Spielzeit 2019/20 nicht regulär beendet werden kann, rechnet Wüst mit einer Menge Diskussionsstoff: „Den wird es mit absoluter Sicherheit geben. Wir sind da so ein bisschen außenvor, weil wir in der Amateurklasse den größten Vorsprung haben. Aber es geht ja nicht um Einzelfälle. Es muss eine Lösung geben, die für alle gerecht ist. Nur gibt es die nicht.“
Die Saison löschen? „Das wäre die allerschlechteste Lösung“
Bedeutet im Umkehrschluss: Bei einem Abbruch der Saison rechnet der erfahrene Coach mit dem Bezirksliga-Aufstieg seiner Mannschaft. Doch was passiert, wenn die Spielzeit 2019/20 einfach gelöscht wird und alle wieder bei null anfangen? „Ich glaube, das wäre die allerschlechteste Lösung“, meint Wüst, „weil alle Ligen ja auch schon 70 Prozent gespielt wurden.“
Der Trainer glaubt vielmehr, dass sich die Amateurligen an den Profiligen und vor allem an der Bundesliga orientieren werden. Gleichzeitig, erklärt Wüst, sollte man sich darum aber jetzt keine Gedanken machen. „Es gibt Wichtigeres, als Sport zu treiben.“
RuWa plant für die Bezirksliga
Die Planung für die neue Saison laufen bei RuWa im Hintergrund auf Hochtouren. Persönliche Gespräche finden zwar nicht statt, wie der Chefcoach verrät, aber „bis auf zwei Spieler haben alle verlängert“. Patrick Drechsler wird seine Karriere beenden, Som Esome den Verein wechseln. Für die neue Spielzeit wird Matthias Bloch zudem als Spielertrainer fungieren. Darüber hinaus befindet sich der Verein aktuell in Gesprächen mit fünf bis sechs potenziellen Neuzugängen. „Der Plan für die Bezirksliga“ liegt auch schon bereit. Aufgrund der Coronakrise stocken die Verhandlungen jedoch momentan. Wüst: „Nur am Telefon ist es nun mal schwierig.“