In drei Spielen erzielte der 31-jährige Stürmer bereits zwei Tore. Dabei war er vor seinem Wechsel zur Westfalia monatelang so gut wie gar nicht fußballerisch im Einsatz. Nur sehr sporadisch spielte er für den Bezirksligisten SC Hicret Bielefeld.
Nun ist er bei der Westfalia gesetzt. Aber nicht nur das: Bas ist für Herne-Trainer Christian Knappmann eine Art verlängerter Arm auf dem Rasen. Zudem sponsert er die Westfalia.
RevierSport hat mit dem Autohaus-Besitzer aus Bielefeld gesprochen.
Suat Bas, haben Sie sich bei der Westfalia bereits gut eingelebt? Ja, auf jeden Fall. Die Mannschaft hat es mich echt leicht gemacht. Das ist eine richtig geile Truppe. Ich freue mich jedesmal, wenn es 16 Uhr ist und ich nach Herne fahren kann.
Dabei nehmen Sie über 100 Kilometer auf sich. Ist das nicht auf Dauer nervig? Noch nervt es mich überhaupt nicht. Ich komme ja aus Bielefeld und unser Trainer Christian Knappmann aus Verl. Wir fahren da oft zusammen nach Herne und die Zeit vergeht dann wie im Flug. Mit dem Trainer macht es mir unheimlichen Spaß über Fußball zu diskutieren. Er ist ein positiv Bekloppter - wie ich.
Wegen Knappmann sind Sie auch in Herne gelandet... Ja, klar. Wir kennen uns schon lange. "Knappi" wollte mich ursprünglich nur als Sponsor für die Westfalia gewinnen. Jetzt hat er auch noch einen guten Stürmer dazu bekommen (lacht).
Was macht den Trainer Christian Knappmann aus? Die Arbeit mit ihm ist überragend. Er setzt nicht auf Talent sondern auf Fähigkeiten. Er ist in seiner Arbeit ungemein akribisch und genau. Manchmal erwische ich ihn dabei, wie er schon im Auto auf dem Weg von Bielefeld nach Herne den Gegner im Handy analysiert. Seine Gedanken drehen sich immer um Fußball. Er ist davon besessen. Ich weiß, dass ihn auch viele kritisieren. Seine Außendarstellung war in der Vergangenheit auch nicht perfekt. Das weiß er auch. Aber er ist eben ein Vulkan mit sehr vielen Emotionen. Auf Dauer wird er sich in diesem Geschäft durchsetzen, da bin ich mir sicher. Viele Vereine würden sich solch einen Trainer wünschen. Ich bin echt gespannt, wie er arbeiten wird, wenn er mal nur Trainer sein darf.
Wie meinen Sie das? Bei der Westfalia ist "Knappi" ja für alles zuständig. Wenn ich für alles sage, dann meine ich das auch. Er muss Kaffee kochen und Leibchen bestellen, nur zwei kleine Beispiele. Das sind ja normalerweise nicht die Aufgaben eines Trainers. Ich würde es ihm gönnen, wenn er nur Trainer sein dürfte.
Dafür müsste die Westfalia breiter und besser aufgestellt sein... Natürlich. Daran arbeiten wir auch. Ich bin ja auch nicht nur Stürmer der Westfalia, sondern auch Sponsor. Der Name Westfalia Herne zieht sogar in Ostwestfalen. Wir haben Partner an der Hand, die sogar aus Gütersloh und Umgebung kommen und in die Westfalia investieren wollen. Das ist echt beeindruckend. Ich frage mich da manchmal, warum die Stadt Herne ihrem fußballerischen Aushängeschild nicht hilft. Hier ist man völlig auf sich alleine gestellt. Das ist schade für solch einen Traditionsklub.
Was haben Sie sich bis zum Saisonende vorgenommen? Tore schießen und die Westfalia in der Tabelle nach oben bringen. In der Mannschaft steckt viel drin. Wir haben jetzt schon nach der Winterpause sehr gute Spiele gemacht. Daran wollen und werden wir in den nächsten Wochen und Monaten anknüpfen.