Nübel patzte bei der 0:3-Niederlage in Köln schwer. Die Fans reagierten mit "Nübel raus"-Rufen. Ein nicht unwesentlicher Teil hatte ohnehin schon nach Bekanntwerden seines Wechsels mit einem Wechsel auf der Torwartposition gefordert. Nun schaltete sich Mike Büskens in der Diskussion ein. Er hatte in der vergangenen Saison als Co-Trainer von Huub Stevens persönlich mit dem 23-Jährigen gearbeitet.
"Ich lernte ihn als respektvollen, intelligenten Menschen kennen, der auf dem Platz hart arbeitete und sich täglich verbessern wollte", schreibt der Eurofighter auf seiner Instagram-Seite. "Mit zahlreichen Paraden sorgte Alex, auch dafür, dass wir nach einer katastrophalen Saison, drei Spieltage vor dem Saisonende gerettet waren. Sein ruhiges Auftreten auf und neben dem Platz war schon imponierend und viele von uns haben gehofft, das wir mit Alex einen Torhüter gefunden haben, der unser Trikot das nächste Jahrzehnt tragen würde."
Fans sollen Beitrag zum Erfolg leisten
Dazu wird es nicht kommen. Büskens versteht, dass man diese Entscheidung diskutieren könnte, aber es gelte, seine Entscheidung zu akzeptieren: "Aus emotionaler aber auch aus rationaler Sicht muss ich nicht jede getroffene Entscheidung verstehen, aber deshalb werde ich ihn heute Abend in der Arena nicht beschimpfen, sollten wir uns dort über den Weg laufen."
Ihn treibe viel mehr eine andere Frage an, warum der Verein immer wieder junge Spieler ablösefrei verliert. Als weitere Beispiele führte er Joel Matip, Sead Kolasinac, Leon Goretzka, Max Meyer an. "Bei Weston und Amine ist es dem Verein gelungen, die Spieler langfristig an den Club zu binden, mit Kabak haben wir einen weiteren talentierten Spieler langfristig an uns gebunden. Könnte man darüber hinaus mit Spielern wie Ahmed und Suat verlängern, würde das unserem Team ein ordentliches Gerüst für die kommenden Jahre geben."
Für das DFB-Pokalspiel gegen die Bayern am Dienstagabend wünscht sich Büskens, dass weitere Unmutsäußerungen in Nübels Richtung ausbleiben. Häme und Respektlosigkeit hätte er nicht verdient: "Zukünftig sind wir gefordert, egal ob Entscheidungsträger, Angestellte, Fan in der Kurve oder auf der Tribüne, durch unser Auftreten und unseren Zukunftsplan, die Spieler davon zu überzeugen, das [Schalke der geilste Klub der Welt] ist."