[article=470784]Am Dienstagmorgen hatte Jürgen Klinsmann bei Facebook ein Beben bei Hertha BSC ausgelöst[/article]. In einer kurzen Meldung verkündete er dort seinen Rücktritt als Trainer beim Hauptstadtklub.
Am Nachmittag erklärte er sich dann in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Den Zeitpunkt seiner „Kündigung“ erklärte er so: „Es war keine Spontan-Entscheidung von mir. Ich habe schon länger das Gefühl, dass es in dieser Form nicht funktioniert. Am späten Montagabend habe ich mich noch mit Vertrauten, u.a. meinem Trainerteam, getroffen. Um noch einmal zu prüfen, ob ich auf dem Holzweg bin.“
Klinsmann. "Es ist besser, dass ich wieder in den Flieger steige"
Er habe dann die Mannschaft informiert und sei anschließend zu Manager Michael Preetz ins Büro gegangen. Dessen Reaktion erklärte der Schwabe so: Dieser war offenbar "nicht so glücklich. Aber es ist besser, dass ich wieder in den Flieger steige.“
Letztlich führte offenbar ein Machtkampf, genauer gesagt ein verlorener, dazu, dass Klinsmann den Job hinwarf, wie er in dem Interview weiter auf die Frage nach einer Auseinandersetzung mit dem Manager und Präsident Gegenbauer ausführte: „Ich nenne jetzt keine Namen. Es gab einfach verschiedene Denkweisen und vor allem verschiedene Kulturen. Und verschiedene Arten der Herangehensweise. Natürlich geht es auch um die Kompetenzverteilung. Nach meinem Verständnis sollte ein Trainer – nach dem englischen Modell – die gesamte sportliche Verantwortung tragen. Also auch über Transfers. Das gibt der Position wesentlich mehr Power. Das hat sich in Deutschland mit Sportvorständen und Direktoren anders entwickelt. Da finde ich mich nicht wieder. Es geht viel zu viel Energie verloren für Dinge, die außerhalb des Spielfeldes liegen.“
Streit um "Nebensächlichkeiten" in Berlin?
Offenbar war der Zwist im Klub so groß, dass Klinsmann sich nicht mehr in der Lage sah, weiterhin bei Hertha BSC als Trainer zu arbeiten: Wir haben in den vergangenen Tagen deutliche Reaktionen und Anzeichen bekommen, dass sich die angesprochene Situation nicht verbessert, sondern eher noch verschlechtert. So schwer mir der Entschluss fällt: Die letzten Wochen haben viel zu viel Energie gekostet, die in Nebensächlichkeiten verbraucht wurden.“
Dennoch ist Klinsmann mit seiner Trainer-Bilanz in Berlin zufrieden, sagt er abschließend der Bild: : "Ich hatte ein Himmelfahrtskommando übernommen und habe nur in einem Spiel schlechter abgeschnitten als gehofft. Dem Trainerteam ist gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und von der Abstiegszone wegzubringen.“ Er sei sicher, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schaffe.