Hallenstadtmeisterschaft in Oberhausen. Während die letzten Sekunden des letzten Gruppenspiels liefen, kam es bei dem Spiel zwischen[article=468048] Arminia Klosterhardt und dem SC 1920 Oberhausen zu Tumulten[/article]. In der Folge standen plötzlich Zuschauer und Betreuer auf dem Hallenboden. Der SC 1920 wurde von der Turnierleitung zunächst disqualifiziert, die Entscheidung wurde rund eine Stunde später allerdings zurückgenommen.
Das Turnier war dennoch gelaufen. Die kommenden Gegner, SuS 21 Oberhausen und Arminia Lirich, entschlossen sich aus Protest vor der Entscheidung, die Disqualifikation zurückzunehmen, nicht im Halbfinale und Finale anzutreten.
Bis zum heutigen Tage halten die Schuldzuweisungen und Diskussionen darüber, was in der Willy-Jürissen-Halle tatsächlich alles passierte, an. Am 14. Februar kommt es diesbezüglich zur einem Verfahren vor dem Kreissportgericht Oberhausen/Bottrop. Beim SC 1920 sorgt das für Empörung, ebenso wie eine plötzliche Strafe gegen zwei Spieler.
Möllmann: "Vielleicht geht es darum, mir eins auszuwischen"
„Am Mittwochabend war plötzlich eine Einstweilige Verfügung vom Kreissportgericht Oberhausen/Bottrop in meinem Postfach“, erklärt der zweite Vorsitzende des SC, Maximilian Janetzki, gegenüber RevierSport. Darin zu lesen: „Aufgrund der Vorkommnisse bei den Hallenstadtmeisterschaften am 19.01.2020 werden die Spieler David Möllmann und Ümit Mutlu bis zur abschließenden Entscheidung der rechtssprechenden Instanz für den Spielbetrieb gesperrt.“
„Üblicherweise“, so Janetzki, „erfolgt so etwas unmittelbar nachdem der Anklagepunkt erhoben worden ist.“
Auch Klubchef Möllmann ist völlig überrascht, denn im Sonderbericht des Schiedsrichters sind diese Spieler nicht erwähnt. „Da steht nichts drin von David Möllmann und Ümit Mutlu“, betont er und beschwert sich: „Jetzt drei Tage vor Restrundenstart, nachdem sie in der ganzen Vorbereitung eingeplant waren, werden die plötzlich gesperrt. Das hätte man doch direkt machen können. Das ist schon kurios, vielleicht geht es darum, mir eins auszuwischen."
Unmittelbar nach dem Turnier hatte Möllmann, der selbst nicht anwesend war, [article=468176]zu einem Rundumschlag gegen die Veranstalter ausgeholt.[/article]
Nun verweist er darauf, dass noch kein Urteil gefällt worden ist und dennoch Spieler des Spielclubs gesperrt werden: "Solange man nicht verurteilt worden ist, zählt immer noch die Unschuld.“
Sorge vor Befangenheit
Doch das ist nur eine Sache, die den Verantwortlichen des SC missfällt. Der Klub fürchtet, dass ein Verfahren vor einem Gremium bestehend aus Mitgliedern aus dem Raum Oberhausen keine Neutralität gewährleistet. Ebenfalls in diesem Gremium: Der ehemalige Vorstand von Arminia Lirich, der Klub, der sich weigerte, in der Halle gegen den SC anzutreten.
Aus Sorge vor „Befangenheit“, wie es Janetzki und Möllmann formulieren, bat der SC Oberhausen darum, das Verfahren auf höherer Instanz auszutragen. Ohne Erfolg, es bleibt beim Termin in Oberhausen.
„Die Anfechtung war gut gemeint“, beteuert Janetzki und erklärt: „vor dem Bezirkssportgericht wäre mehr Neutralität gegeben gewesen. Wir gehen jetzt davon aus, dass ein Urteil gefällt wird, das nicht unvoreingenommen ist.“
Möllmann aufgebracht
Für Klubchef Möllmann ist die Handhabung durch das Oberhausener Gremium ebenfalls absolut unverständlich: „Wenn man so eng in der Sache mit reingezogen wird, darf man nicht über andere Leute richten.“
Darüber hinaus hat er viele offene Fragen über die Aufarbeitung der Vorkommnisse: „Warum werden nicht Vereine bestraft , die einfach vom Platz runter gehen und das Turnier komplett kaputtmachen?“ Er habe beim Verband nachgefragt, und als Antwort erhalten, dass das nur der Stadt-Sport-Bund dürfe.
Auch mit dem SSB habe Möllmann telefoniert. „Die sagten, sie müssen den 14.2. abwarten und sehen, wer da alles Strafen bekommt. Doch über SuS Oberhausen und Arminia Lirich wird da gar nicht verhandelt. Das war denen gar nicht bewusst. Da wird hoffentlich noch etwas passieren.“
Über den Tatbestand selbst sagt er: „Arminia Klosterhardt weist sämtliche Schuld von sich, keiner von ihnen will beteiligt gewesen sein. Ich habe Videos, die das widerlegen. Ich möchte aber niemanden, weder Spieler, Zuschauer noch Vorsitzenden an den Pranger stellen.“