Beim Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach kochten die Emotionen über. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff eines ereignisreichen Spiels, in dem die Gäste vom Niederrhein eine 2:0-Führung verspielten, kam es noch auf dem Rasen zu einem Disput. Im Mittelkreis geriet Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann mächtig mit Gladbachs Nationalspieler Matthias Ginter aneinander und lieferte sich ein erregtes Wortgefecht. Beide mussten von Mitspielern getrennt werden.
Bodycheck von Nagelsmann gegen Ginter?
Der ehemalige Dortmunder Ginter ging auf Nagelsmann los, weil er von diesem offenbar gestoßen wurde. Der Trainer von RB Leipzig klärte den Zwischenfall im Nachgang auf. Im "aktuellen Sportstudio" erklärte er: "Ich habe mit dem Assistenten gesprochen wegen einer Szene am Ende mit Embolo und Sabitzer, was aus meinen Augen ein Foul war, und der Assistent wollte nicht so richtig darauf antworten. Dann bin ich weitergegangen und an Ginter vorbei, und er hat es wohl so empfunden, als würde ich ihn wegchecken. Dem war aber nicht so, und das wollte ich ihm erklären."
Für Diskussionen sorgte auch der Platzverweis für den Gladbacher Torschützen Alassane Plea, der wegen Meckerns zunächst Gelb und dann Gelb-Rot sah (61.). Mönchengladbachs Torwart Yann Sommer war mit dieser Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Stieler nicht einverstanden: „Ich weiß nicht, was Alassane gesagt hat. Aber da wäre Fingerspitzengefühl besser gewesen. Das ist ein Spitzenspiel, da sind Emotionen normal.“ Auch Gladbachs Sportchef Max Eberl konnte den Platzverweis nicht nachvollziehen: „Ich erwarte schon, dass wir bei allem Vorbild, das wir sein müssen, uns auch ein bisschen regen dürfen und keine Zinnsoldaten werden, die nur auf dem Platz zu funktionieren haben.“
Zustimmt erhielt Gladbach-Torwart Sommer, der vor dem 1:2-Anschlusstreffer durch den Leipziger Stürmer Patrik Schick den Ball fallen ließ, und Eberl von RB-Trainer Nagelsmann: "In so einem Spiel muss man nicht zwingend Gelb-Rot zeigen.“ (mh mit dpa)