Die Zuschauer im Lohrheide-Stadion staunten nicht schlecht, als Stefan Oerterer in der 76. Spielminute Richtung Tribüne rannte und beim Torjubel sein Trikot auszog. Zum Vorschein kam ein weiteres Jersey, jedoch nicht von seinem Verein TuS Haltern, sondern von der SG Wattenscheid.
„Als es hier mit Wattenscheid leider zu Ende gegangen ist, habe ich Bucki gesagt, dass er mir mal ein Trikot zukommen lassen soll“, sagte Oerterer nach der Partie und zollte dem ehemaligen Wattenscheider und jetzigen Rödinghauser Nico Buckmaier damit Respekt. „Wir kennen uns schon lange“, fügte Oerterer lächelnd an.
Oerterer stolz auf Halterns Moral
Mit dieser Aktion setzte der 31-Jährige dem Auftaktsieg seiner Truppe die Krone auf. Erneut war es der dienstälteste Seestädter (seit 2016 im Team, Anm. d. Red.), der den Dreier für seine Mannschaft eintütete. Besonders die Moral des Teams machte Oerterer stolz, der bilanzierte: „Kompliment an die Mannschaft. Es gab so viele Sachen, die wieder passiert sind. Ilias (Anan, Anm. d. Red.) verletzt sich früh und dann kämpfen halt alle Spieler bis zum umfallen. Ich glaube der ein oder andere wird auf die Couch gehen und sich gar nicht mehr bewegen.“
Am kommenden Wochenende geht es schon weiter für den TuS, dann sind Oerterer und seine Teamkollegen bei der U23 von Fortuna Düsseldorf gefordert. Zu einer Kampfansage im Abstiegskampf ließ sich der Stürmer jedoch nicht verleiten, viel mehr forderte er abschließend, sich nicht zu hohe Ziele zu setzen. „Wir haben uns gesagt, dass es jetzt wenig Sinn macht, sich irgendeine Punktemarke zu setzen. Für uns ist wichtig, dass wir diesen Zusammenhalt, egal ob von den Spielern auf dem Feld oder von außen, mit ins nächste Spiel nehmen und dann schauen wir mal weiter.“
Wohin der Weg des TuS Haltern dann führt, wird sich zeigen. Mit den Tugenden, die sie gegen Aachen zeigten und der neu gewonnen Offensivkraft, sollten die Seestädter aber noch lange nicht abgeschrieben werden.