„Der spendiert dann jedes Jahr 20 große Kraftwerke nach Afrika. Dann hören die auf, die Bäume zu fällen und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Mit diesen Worten beim Tag es Handwerks in Paderborn sorgte Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender für einen Eklat, der tagelang die bundesweiten Schlagzeilen beherrschen sollte. Auch vereinsintern und bei den Anhängern hagelte es Kritik.
Zwar entschuldigte sich Tönnies, stellte klar, dass er „für eine offene und vielfältige Gesellschaft“ einstehe, dennoch forderten auch zahlreiche Anhänger seine Demission, unter anderem mit der Aktion „Rote Karte für Tönnies“. Die erfolgte am 6. August jedoch nur auf Zeit. Der Ehrenrat des FC Schalke 04 stufte die Rassismus-Vorwürfe als „unbegründet“ ein, erkannte aber einen Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot, dass im Leitbild der Königsblauen festgehalten ist. Drei Monate lang ließ er sein Amt ruhen und zog sich in dieser Zeit weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück.
Vor der Partie gegen den FC Bayern meldete sich Tönnies jedoch am Mikrofon wieder zurück. Auf die Fragen nach der Schwere des Jahres, wich der Fleisch-Fabrikant erst einmal aus: „Es war ein unglaublich schweres Jahr. Abstiegskampf ist hart, das kannte ich bisher nicht“, sagte er und hob noch einmal die Arbeit von Interimstrainer Huub Stevens hervor. Erst nach dem Lob für die „sehr guten Entscheidungen“ mit Jochen Schneider, Michael Reschke, Alexander Jobst und dem Trainerteam, kam er auf seinen eigenen Eklat zu sprechen.
„Natürlich hat mich der August getroffen. Nicht, weil ich nicht erkannt habe, dass ich etwas Falsches gesagt habe, sondern dass man mich falsch verstanden hat“, sagte er und schob hinterher: Ich habe es gut gemeint. Was ich mir wünsche: Dass es viel mehr Energie gibt für den wunderbaren Kontinent Afrika. Wenn das rauskommt, war das nicht umsonst.“ Im Anschluss bezeichnete er Afrika gar noch als Traumkontinent.
Sky-Experte Lothar Matthäus schlug sich im Anschluss auf seine Seite: „Mit der Entschuldigung sollte dieses Thema erledigt sein.“ Das werden auf Schalke längst nicht alle so sehen.