Zwei Schnarcheinlagen seiner Profis reichten Julian Nagelsmann. Damit Tabellenführer RB Leipzig am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Eintracht Frankfurt von Beginn an Top-Leistungen bringen kann, besuchte der Trainer mit seinen Spielern unter der Woche ein Schlafseminar. „Schlaf ist ein wichtiges Tool zur Regeneration. Und richtig schlafen heißt nicht, dass man zwölf Stunden im Bett liegen soll“, erklärte Nagelsmann.
Gegen den FC Augsburg und den 1. FC Union Berlin verpennte RB zuletzt die Anfangsphase, lief deshalb einem Rückstand hinterher. Das soll nun bei den unbequemen Frankfurtern anders werden. „Wir müssen auf dasselbe Emotionalitätsniveau wie Frankfurt kommen“, betonte Nagelsmann. „Die Spieler sollen nicht so viel über die Taktik nachdenken, sondern kratzen und beißen. Wenn wir da auf einem Niveau sind, setzt sich unsere Qualität durch.“
Unterdessen arbeitete Sportdirektor Markus Krösche daran, dass die Qualität von RB noch größer wird. Denn Leipzig steht kurz vor der Verpflichtung des viel umworbenen spanischen U21-Nationalspielers Dani Olmo. Der 21-Jährige hatte am Donnerstagmorgen das Trainingslager seines Clubs Dinamo Zagreb verlassen und sich mit Umweg über die kroatische Hauptstadt auf den Weg nach Leipzig gemacht. Der Medizincheck soll dem Vernehmen nach am Freitag erfolgen.
„Ich spreche über Spieler erst, wenn sie hier sind. Noch habe ich keine Vollzugsmeldung“, gab Nagelsmann kurz angebunden zu Protokoll. Das Schweigen dürfte nicht lang anhalten. Medienberichten zufolge lässt sich Leipzig den Transfer mindestens 20 Millionen Euro kosten, hinzu sollen beachtliche Bonuszahlungen kommen. Dafür nimmt RB allerdings auch eines der begehrtesten Mittelfeld-Talente vom Markt.
Auf diesen hatte sich Hannes Wolf selbst angeboten - und sich von Nagelsmann einen ordentlichen Rüffel abgeholt. Der Österreicher hatte unter der Woche öffentlich darüber sinniert, dass er sich wohl besser für die Rückrunde verleihen lasse, um seine Chance auf eine EM-Teilnahme nicht zu gefährden. Das erzürnte Nagelsmann, zumal Wolf bis Ende November monatelang verletzt war.
„Grundsätzlich können wir nicht jeden Spieler verleihen, der unzufrieden ist. Er muss auch mal ein Tal durchlaufen. Es bringt nichts, immer nur wegzulaufen. Er war halt fünf Monate verletzt“, sagte der Trainer. Wolf solle es vielmehr als „Zuckerl“ sehen, dass er in der Hinrunde trotz der langen Verletzung noch auf zwei Bundesliga-Spiele gekommen sei.
In Frankfurt wird der 20-Jährige zum Kader gehören. Gleiches gilt für Lukas Klostermann, der unter der Woche leicht angeschlagen war. Ob es für Emil Forsberg reicht, wird kurzfristig entschieden. Der Spielmacher war nach seiner Erkältung auch noch durch einen Magen-Darm-Infekt ausgebremst worden. dpa