1LIVE Comedian Jan Böhmermann („LUKAS TAGEBUCH“) im RS-Interview

„Das wird so lange gemacht, bis Lukas stirbt“

Hallo Herr Böhmermann, was machen Sie eigentlich gerade?

Soeben bin ich aus dem Urlaub zurückgekehrt. Der war auch bitter nötig. Nachdem ich nun drei Monate für meine Fernsehshow „Echt Böhmermann“ unterwegs war und sehr viel gearbeitet habe, brauchte ich diese Zeit zum Ausspannen. Jetzt kann ich auch die ganzen Leute von Funk und Fernsehen verstehen, wenn sie sagen, dass sie nach solchen Drehs immer total kaputt sind – es stimmt wirklich.

Trotzdem ging es heute Nacht schon wieder los.

Das ist richtig. Bis 2 Uhr musste die neue Folge von „LUKAS` TAGEBUCH“ eingespielt sein. Auf 1LIVE startet die neue Staffel, die Sommerpause ist vorüber. Deshalb musste ich auch kräftig Zeitungen lesen, um zu wissen, was hier in den letzten Wochen so auf der Fußball-Bühne und vor allem beim FC Bayern und „Poldi“ passiert ist.

Worauf dürfen die Hörer sich denn zur neuen Saison freuen?

Mit Sicherheit wird es einen neuen Freundeskreis für Lukas geben, an dem ich noch bastele. Franck Ribery wird glaube ich eine gewichtige Rolle spielen, natürlich neben „Schweini“ und „Würstchen-Uli“ und den anderen. Aber das mit dem jungen Franzosen und Lukas wird glaube ich noch besser. Wir werden sehen, wie „Poldi“ mit seiner Reservisten-Rolle umgeht. Im Moment sieht es ja danach aus, dass er wohl erst einmal als „Bankdrücker“ in die kommende Spielzeit geht.

Wie kommen Ihnen eigentlich die Ideen? Schreiben Sie die Tagebücher selbst?

Das mache ich alles alleine. Das ist dann meine 90-minütige, tägliche Fußballportion. Zu Beginn hat das natürlich auch etwas länger gedauert, aber mittlerweile ist das „normale“ Arbeit, die man leichter runterspult. Nach der 200. Folge kam dann auch nur noch der Spaß. Inspiriert werde ich eigentlich immer von den Berichten aus Zeitung, Funk und Fernsehen. Oder sogar manchmal auch von kuriosen Dingen, die Lukas und die Bayern selbst anstellen. Eigentlich hält man manche Sachen nicht für möglich, aber die Jungs machen es und ich nehme es in einer abgewandelten Version für das Tagebuch auf. Manchmal ist aber auch umgekehrt gewesen, da haben die Jungs das dann einfach nachgemacht. Die Geschichte mit der Zahnpasta zum Beispiel, die an der Türklinke platziert wurde.

Wie ist diese Figur denn eigentlich entstanden?

Das war vor zwei Jahren, zu meiner Zeit bei Radio Bremen. Als Lukas gerade als junger Profi auf die große Fußball-Bühne kam, gab es noch relativ wenig O-Töne. Da haben wir uns überlegt, wie klingt der eigentlich und was könnte er so erzählen. Da haben wir ein bisschen rumgeflachst und versucht ihn nachzumachen. Ich habe ihn wohl erstaunlich gut getroffen und so hat sich das Ganze immer weiter entwickelt.

Gibt es denn eigentlich auch Rückmeldungen oder ein Feedback von den Profis, die das Tagebuch hören?

Natürlich. Vor allem Gerald Asamoah ist ein Riesen-Fan davon. Der hat alle Folgen auf seinem iPod gespeichert. Er hat auch dafür gesorgt, dass alle Teile immer im Bus der Deutschen Nationalmannschaft dabei sind und es alle Spieler verfolgen. Zudem kann er alles auswendig und rezitiert alles. Und Lukas wird damit auch immer etwas aufgezogen, was er natürlich nicht so toll findet.

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