"Die Entwicklung der Abonnentenzahlen ist natürlich beeinflusst durch einige Faktoren, die arena in letzter Konsequenz selbst zu verantworten hat. Dazu gehört sicherlich die Art und Weise der Kommunikation, aber insbesondere auch die Irritation, die bei den Kunden Anfang des Jahres auftrat, als erst eine Kooperation mit Premiere eingegangen wurde, die dann vom Kartellamt angehalten wurde", sagte der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, Christian Seifert, in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Sponsors.
Auch wenn arena derzeit rote Zahlen schreibt, ist Seifert überzeugt, dass sich die von der Liga aufgerufenen Lizenzgebühren refinanzieren lassen. "Die Bundesliga ist relativ zu anderen Ligen nicht zu teuer. Darüber hinaus können wir die Geschäftszahlen von arena nicht kommentieren, da wir das Geschäftsmodell nicht zu verantworten haben, beispielsweise ein sehr starkes Absenken der Abonnentenpreise oder den Betrieb einer eigenen Satellitenplattform", meinte Seifert.
Im Februar hatten arena und Premiere überraschend den Schulterschluss geübt. So vertreibt der derzeitige Rechte-Inhaber sein Satellitenprogramm nun über die Plattform seines Konkurrenten. Allerdings prüft das Bundeskartellamt derzeit, ob diese Kooperation auch zukünftig weitergeführt werden darf. "In letzter Konsequenz hatte arena eigentlich nur wenige Monate, um 'störungsfreie' Werbung durchführen zu können. Und für diesen kurzen Zeitraum, der sich von Juli bis Dezember erstreckte, ist arena eigentlich relativ erfolgreich. Dennoch muss arena noch einige Hausaufgaben machen, wenn sie erfolgreicher werden wollen", meinte Seifert.
Im Dezember 2005 hatte die DFL einen bis 2009 datierten Vertrag mit arena abgeschlossen und dem Kanal trotz eines angeblich finanziell weniger lukrativen Angebots den Vorzug vor dem bisherigen Partner Premiere gegeben. Während arena den Erstverwertungsrechten im Free-TV ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau zustimmte und damit den Sponsoren entgegenkam, wollte Premiere mehr Exklusivität und hatte seine Offerte mit der Forderung verknüpft, dass die ersten Bilder im frei empfangbaren Fernsehen nicht vor 22.00 Uhr laufen dürften.
Dieses Modell stellte der kommissarische Ligaverbands-Boss Wolfgang Holzhäuser zuletzt allerdings in Frage. Zur Erhöhung der Erträge aus den TV-Rechten will Holzhäuser künftigen Partnern bei der Vergabe von Live-Übertragungsrechten an der Bundesliga mehr Exklusivität gewähren. "Auch die Sportschau ist grundsätzlich nicht unantastbar. Wenn man sich auf finanziellen Stufen wie in England und Italien bewegen will, muss man überlegen, wie man dies bewerkstelligen will", erklärte der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen und fügte an: "Hinsichtlich dessen wird ja bereits seit Jahren auch über veränderte Anstoßzeiten nachgedacht."