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Einmal Türkei und zurück
Ersan Kusakci auf der Suche nach dem Glück

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Steiniger Weg: Kusakcis Versuche im Seniorenfußball

Einen jungen Dortmunder, der seine Ausbildung beim VfL Bochum bekam, zog es mit 19 Jahren in die Türkei, wo er hoffte, sich im Profibereich etablieren zu können.

Doch schon nach wenigen Monaten musste Ersan Kusakci enttäuscht wieder die Zelte abbrechen. Obwohl er bei dem Zweitligisten Ardanaspor, mit einem Probevertrag ausgestattet, bereits Pflichtspiele absolviert hatte, stieg seine Unzufriedenheit von Woche zu Woche. "Es wurden Versprechungen gemacht, die nie gehalten wurden", erzählt der Linksfuß.

Ganze vier Monate dauerte das Intermezzo lediglich, auch wenn es noch nicht endgültig abgehakt ist. "Die Verantwortlichen von Ardanaspor haben mir gesagt, dass sie im Winter vielleicht wieder auf mich zukommen würden." Auch der Zweitligist Gaziantepspor habe ihm ein Angebot vorgelegt. Doch der ehemalige Ahlener, der dort zu NRW-Liga-Zeiten mit seinem Bruder Ersin zusammenspielte, ist in Dortmund geboren und dort aufgewachsen und schätzt die Bedingungen in Deutschland. "Die dritte Liga und die Regionalliga hier sind mindestens genauso interessant wie die zweite Liga in der Türkei", erzählt der Mittelfeldspieler, der seine Technik am liebsten auf der linken Seite auslebt. Deswegen sei im moment noch nicht sicher, wo er in Zukunft wieder gegen den Ball trete.

Ersan Kusakci Mitte März im NRW-Liga-Spiel gegen den KFC Uerdingen

Dabei waren die Grundlagen für ein Fußballerleben bereits gelegt. Bis in die B-Jugend spielte er beim VfL Bochum, wechselte dann in die U19 des SC Paderborn, spielte dann noch ein Jahr als Jungjahrgang in der U23 der Ostwestfalen und wechselte anschließend über den NRW-Ligisten Westfalia Herne zum Ligakonkurrenten Rot-Weiss Ahlen. "Da habe ich in der Rückrunde elf Spiele absolviert und dann kam auch schon das Angebot von Ardanaspor." Das war für Kusakci so verlockend, dass er sogar seine Ausbildung wenige Monate vor dem Fachabitur abbrach, um im Süden der Türkei pünktlich ins Training einzusteigen.

Auch für die türkische U21-Nationalmannschaft wurde er schon kontaktiert, "aber einen vereinslosen Spieler können die dort nicht einsetzen", bedauert der 19-Jährige. So bleibt das Mannschaftsfoto Adanaspors aus diesem Sommer das vorerst letzte Andenken an seinen Start in den Seniorenfußball. Mit seinem 22-jährigen Bruder Ersin, der ebenfalls zuletzt bei Ahlen spielte und aktuell seine Ausbildung als Versicherungskaufmann abschließt, will der 1,91-Meter-Mann irgendwann "so groß rauskommen, wie die Altintop-Brüder."

Dass das ein äußerst großes Vorhaben ist, weiß er selbst. "Aber im Fußball kann es ganz schnell gehen. Über eine U23-Mannschaft oder bei einem kleinen, aber ambitionierten Verein sind die Wege manchmal kürzer." Und bis dahin kann er sich mit seinem Traumtor trösten, das er im Mai diesen Jahres zum Ende seiner Ahlener Zeit mit seiner linken Klebe gegen die Sportfreunde Siegen machte.

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