„Ich komme ins Stolpern und rutsche leicht weg“, schüttelte der Deutsch-Türke den Kopf. „Da kommt mal so ein schöner Ball und ich verwandele ihn nicht.“ Sein Zusatz: „Ganz klar, den muss ich machen.“
Cebe hätte nicht nur seinen Trainer Norbert Meier glücklich gemacht, sondern auch verhindert, dass sein Team-Kamerad Stephan Sieger auf das komische Saisonbild (Eine Niederlage, drei pleitenfreie Spiele in Folge) der Düsseldorfer angesprochen wurde. „Über diese ominöse Serie dürfen wir gar nicht groß reden, sonst glaubt man noch selbst dran“, will der Mittelfeldmotor von diesem Thema nichts hören. „Jeder von uns hat in Jena einige Fehlpässe gespielt, die nicht normal sind.“
Sieger hatte also eine perfekte Analyse betrieben, die die Schwächen im Fortuna-Spiel gnadenlos aufdeckten. Aber nicht nur die Fahrlässigkeiten im Aubau ärgerten den ehemaligen Offenbacher, sondern auch die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse: „Wir sind mit unseren Torchancen fahrlässig umgegangen.“ Die man auch in der zweiten Hälfte noch hatte, nachdem die Ansprache von Meier in der Halbzeit eine der lauteren ihrer Art war. Sieger: „Der Trainer wollte uns wach rütteln und wir waren auch willig, das Spiel noch umzubiegen. Aber es hat leider nicht geklappt.“
Und die NRW-Landeshauptstädter waren nach 90 hart umkämpften Minuten geschlagen. Zuvor gab es zahlreiche heiße Zweikämpfe. Einer davon zwischen Jenas André Schembri und Fortunas Olivier Caillas, nach dem Schembri auch gut und gerne die Rote Karte hätte sehen können. Jens Langeneke, Düsseldorfer Abwehrchef, war selbst nach der Begegnung noch außer sich: „Die Gelbe Karte gegen Schembri war das Salomonischste, was der Schiedsrichter machen konnte, um heil aus Jena nach Hause zu kommen.“
Nur einer wird zumindest zu einem kleinen Teil zufrieden nach Düsseldorf zurückkehren, denn Kapitän Andreas Lambertz durfte nach mehrwöchiger Verletzungspause wieder auf dem Feld stehen. Der Publikumsliebling: „Es fühlte sich gut an, wieder zu spielen.“ Wie befreit lief „Lumpi“ auf und wollte die Partie unbedingt noch drehen. „Wir haben uns am Anfang überrumpeln lassen“, ärgerte sich Lambertz, der jedoch zu diesem Zeitpunkt mit dem Geschehen auf dem Platz noch nichts zu tun hatte.