Der muss sich erheblich steigern, wenn er den angestrebten Platz im gesicherten Mittelfeld noch vor der Winterpause erreichen will.
Die Abwehr Torwart Christian Maly hält weiter solide, 13 Gegentreffer stellen den Durchschnittswert dar, den man sich auch in der Liga wünscht. Vor dem Keeper agiert eine runderneuerte Viererkette, in der sich mit Michael Stuckmann nur ein Akteur aus dem Vorjahr halten könnte. Björn Weikl ist, auch bedingt durch Verletzungen, noch nicht die gewünschte Verstärkung auf der rechten Seite, auch Stefan Markolf hat links schnell seinen Stammplatz verloren. Benjamin Barg hat sich hinten fest gespielt, ob nun rechts oder in der Innenverteidigung. Dennoch ist die Kette brüchig, so dass Mitja Schäfer immer wieder hinten aushelfen musste.
Das Mittelfeld Problemfall Nummer zwei, auch aufgrund der langfristigen Ausfälle von Tim Jerat, Jan Hammes und Marco Neppe. Dennoch: Die Verantwortlichen müssen sich die Frage gefallen lassen, warum Akteure wie Nermin Celikovic viel zu selten zu ihrer Normalform finden. Und auch, warum formschwache Akteure kaum einmal eine Denkpause erhalten. Der Angriff Marcel Reichwein konnte seine Topform aus der Vorbereitung nicht komplett konservieren, Tobias Damm ist derzeit weit von seiner alten Stärke entfernt. Zudem drängt sich Dirk Heinzmann scheinbar nicht so auf, dass Trainer Christoph John ihm einen Platz in der Startelf zutraut.
Die Neuzugänge Mitja Schäfer verleiht dem Spiel Struktur, Tim Erfen macht seine Sache ordentlich, Benjamin Barg konnte sich einen Stammplatz erobern. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wenn gerade mal drei von acht Neuzugängen mehr oder weniger einschlagen, muss man die Einkaufspolitik hinterfragen.
Der Knackpunkt Acht Tore nach neun Spielen sind der krasse Gegensatz zum teilweise berauschenden Offensivfußball der vergangenen Saison. Der war in dieser Serie zwar nicht zu erwarten, etwas mehr als die bislang dürftigen Leistungen darf es aber schon sein. Sonst wird der Unmut im Umfeld berechtigterweise weiter wachsen. Die Perspektive Wer glaubt, dass nach der Rückkehr einiger weniger Verletzter alles besser wird, der irrt. Denn Ausfälle hat jedes Team zu jeder Zeit, dahinter darf man sich nicht verstecken. Wer das doch tut, macht es sich verdammt einfach - und verkennt die Lage. Die wird nämlich nicht vorübergehender Natur sein, bis zum Winter kann man sich wohl kaum entscheidend von den Abstiegsrängen absetzen. Dazu ist das Niveau in der Liga zu groß, oder, anders ausgedrückt: die Qualität des WSV zu gering.