Rund die Hälfte der Saison ist absolviert und Rot-Weiss Essen steckt im Abstiegskampf der 3. Liga. Und aktuell wird noch ein neuer Trainer, ein Nachfolger für Christoph Dabrowski, gesucht. Für das "Worst Case"-Szenario 4. Liga scheint der Klub sportlich nicht vorbereitet zu sein.
Vorweg: 21 Spiele hat Rot-Weiss Essen noch Zeit, genügend Zeit, um nach dreijähriger Drittliga-Zugehörigkeit den Abstieg in die Regionalliga West zu vermeiden. Und: Die Mannschaft liegt aktuell nur drei Punkte hinter dem VfB Stuttgart II, der auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz rangiert, zurück.
Aber an der Hafenstraße schrillen längst alle Alarmglocken. Aller spätestens nach der jüngsten 0:3-Schlappe gegen den TSV 1860 Von der 2. Bundesliga träumt zu dieser ekeligen Herbst-/Winterzeit 2024 niemand mehr. Viel mehr sorgt man sich, in Zukunft wieder zum SC Wiedenbrück, 1. FC Düren oder SV Rödinghausen fahren zu müssen. Und: Ein Essener Derby gegen die Spielvereinigung Schonnebeck würde auch "winken".
Dass RWE sich mit dieser "Schweine-Liga", als solche hatte mal Ex-RWE-Boss Michael Welling die Regionalliga West bezeichnet, eigentlich überhaupt nicht mehr beschäftigen will und vor der Saison wollte, zeigt ein Blick auf die Spielerverträge.
Nach dem 0:3 gegen 1860 München hat sich Rot-Weiss Essen von Trainer Christoph Dabrowski getrennt. Aber der Trainerwechsel wird nicht alle Probleme lösen, sagen unsere Experten.
Denn wie RevierSport erfuhr, sind nicht nur die lang dotierten Arbeitspapiere der sportlichen Führung um Sportdirektor Christian Flüthmann und Direktor-Profifußball Marcus Steegmann - beide bis 30. Juni 2027 - für die 4. Liga ungültig - das gilt auch für den bis bis zum Sommer 2026 dotierten Arbeitskontrakt von Ex-Coach Dabrowski -, sondern auch kaum ein aktueller RWE-Profi besitzt einen Arbeitsvertrag an der Hafenstraße beim Szenario Drittliga-Abstieg.
Nach RS-Infos sind gerade einmal die Kontrakte von sechs Spielern - Dion Berisha, Jimmy Kaparos, Kelsey Owusu, Gianluca Swajkowski, Nils Kaiser und Tom Moustier - auch bei einem Gang in die 4. Liga ab dem 1. Juli 2025 noch gültig. Sollte das Horrorszenario eintreffen, dann würde Rot-Weiss Essen vor einem Mega-Kaderumbruch stehen. Mit Spielern wie Ahmet Arslan, Tobias Kraulich oder Michael Schultz wurden zwar im Sommer 2024 Zweijahres-Verträge geschlossen, doch hier wurde das Szenario 2. Bundesliga in Betracht bezogen. Die Regionalliga war in den Vertragsgesprächen kein Thema.
Sportdirektor Flüthmann wollte auf RevierSport-Nachfrage weder die von RS genannte Anzahl noch die Spielernamen der gültigen Regionalliga-Verträge kommentieren.
Am Rande: Der MSV Duisburg hatte in der Saison 2023/2024 auch nie und nimmer mit einem Abstieg in die Regionalliga gerechnet. Nach dem Absturz standen mit Maximilian Braune, Batuhan Yavuz, Jonas Michelbrink, Tobias Fleckstein und Joshua Bitter auch nur fünf Spieler unter Vertag. Aktuell ist der MSV nach einem Mega-Kaderumbruch im Sommer 2024 wieder zurück auf dem Weg in die 3. Liga.
Die Laufzeit der RWE-Spielerverträge - ohne Optionen - im Überblick
Tor
Jakob Golz - 30. Juni 2025
Felix Wienand - 30. Juni 2025
Ole Springer - 30. Juni 2025
Abwehr
Tobias Kraulich - 30. Juni 2026
Michael Schultz - 30. Juni 2026
José Enrique Rios Alonso - 30. Juni 2025
Mustafa Kourouma - 30. Juni 2025
Eric Voufack - 30. Juni 2025
Ekin Celebi - 30. Juni 2025
Eric Voufack - 30. Juni 2025
Lucas Brumme - 30. Juni 2025
Julian Eitschberger - 30. Juni 2025 (von Hertha BSC ausgeliehen)
Mittelfeld
Dion Berisha - 30. Juni 2027
Ahmet Arslan - 30. Juni 2026
Jimmy Kaparos - 30. Juni 2026
Torben Müsel - 30. Juni 2026
Ramien Safi - 30. Juni 2026
Nils Kaiser - 30. Juni 2026
Tom Moustier - 30. Juni 2026
Gianluca Swajkowski - 30. Juni 2026
Kelsey Owusu - 30. Juni 2026
Robbie D'Haese - 30. Juni 2025
Joseph Boyamba - 30. Juni 2025
Angriff
Leonardo Vonic - 30. Juni 2026
Manuel Wintzheimer - 30. Juni 2025
Moussa Doumbouya - 30. Juni 2025