Großes Aufatmen am Tivoli: Nach fünf sieglosen Spielen in Serie stand Alemannia Aachen vor der Begegnung gegen die U23 des VfB Stuttgart schon unter Druck. Noch mehr als der VfB mit 1:0 in Führung ging.
Doch die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus drehte die Partie in einen 2:1-Sieg und kann mit nun 23 Punkten und fünf Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz etwas entspannter auf die Tabelle schauen.
"Das war keine einfache Woche für uns. Umso wichtiger war dieser Sieg", erklärte Erdal Celik am Montag (9. Dezember) gegenüber RevierSport. Er sagte weiter: "Ich bekomme natürlich alles rund um den Verein mit und die Diskussionen in den sozialen Medien waren nicht gerade positiv. Das prallt auch nicht einfach so an den Spielern ab. Auch wenn manche behaupten, dass sie nichts lesen, dringen diese ganzen Nachrichten zu den Jungs durch. Deshalb ist durch den Sieg schon eine spürbare Last von den Schultern abgefallen."
Wie verrückt diese 3. Liga ist, beweist die jüngste Trainerentlassung in Essen. Nach rund zweieinhalb Jahren trennte sich Rot-Weiss von Christoph Dabrowski. "Und dabei stand ´Dabro´ bei den Fans ja gut im Kurs. Aber keiner will absteigen. Manchmal muss man einfach unbequeme Entscheidungen treffen", sagt Celik. Weiter meint er: "Ich habe es schon vor der Saison gesagt: mit zwei, drei Siegen bist du Aufstiegskandidat, mit drei Niederlagen in Serie wieder im Tabellenkeller. Diese 3. Liga ist wie russisches Roulette. Du kannst eigentlich keinen Spieltag vorhersehen, weil es immer Überraschungen gibt", betont Celik.
Wir haben Jungs wie Charlison Benschop, Thilo Töpken oder jetzt auch wieder Kevin Goden, dem wir das Toreschießen natürlich auch zutrauen. Wir haben noch zwei Spiele, vielleicht hat sich das Stürmer-Problem dann erledigt
Erdal Celik
Eine Personal-Überraschung würde Celik gerne auch im Winter präsentieren. Denn mit 17 geschossenen Toren nach 17 Spieltagen kann die Alemannia natürlich nicht zufrieden sein. Ein treffsicherer Stürmer würden den Aachener gut zu Gesicht stehen. Nach RevierSport-Informationen beschäftigte sich der Drittliga-Aufsteiger zuletzt mit Tarsis Bonga von Rot-Weiß Oberhausen, der in neun Partien sechs Treffer erzielte und zwei weitere Buden vorbereitete.
Celik bestätigte: "Ja, er war ein Thema bei uns. Aber wir haben uns gegen das Spielerprofil entschieden und das dem Berater von Tarsis Bonga auch mitgeteilt."
"Und", fügt Celik hinzu: "Wir haben Jungs wie Charlison Benschop, Thilo Töpken oder jetzt auch wieder Kevin Goden, dem wir das Toreschießen natürlich auch zutrauen. Wir haben noch zwei Spiele, vielleicht hat sich das Stürmer-Problem dann erledigt."
Falls nicht, wird im Winter Ausschau nach einem Angreifer gehalten. Celik: "Das ist natürlich nicht einfach. Wir schauen da schon Richtung Stürmer aus Liga zwei. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass das gefühlt die halbe 3. Liga tut."