Mal wieder ein Derby gegen den Stadtrivalen FC Bayern München spielen, das wäre doch was. Während die Fans des Drittligisten TSV 1860 München das erst einmal weiter hinten auf der Agenda stehen haben, sind andere ambitionierte Ziele präsenter.
In einer Medienrunde unter der Woche trat Sportchef Christian Werner deshalb einmal kräftig auf die Bremse. So ist das Saisonziel, über der Vorjahresplatzierung 15 zu landen, für den derzeitigen Tabellenzwölften, Stand jetzt, erreicht.
Auch finanziell bewegt sich 1860 im unteren Drittel der 3. Liga, hat lang nicht die Möglichkeiten, die Mitkonkurrenten haben. "Es will bei Sechzig am Ende des Tages ja nie jemand hören, wenn man versucht, das Ganze realistisch einzuordnen. Aber es ist mein Job, Transparenz zu zeigen", wird Werner von der "tz" zitiert.
Denn immer wieder geistert das Wort "Aufstieg" durch Giesing. Ein utopischer Wunsch, wie Werner klarmacht. "Wenn wir finanziell im unteren Drittel der 3. Liga angekommen sind, frage ich mich schon, warum die Erwartungshaltung ist, dass wir um den Aufstieg mitspielen müssen. Wir haben einen schweren Stand in der 3. Liga!"
Klare Worte vor dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen am Sonntag, 8. Dezember, 13:30 Uhr. Da geht es für die Löwen darum, RWE mit einem Sieg auf Distanz zu halten und den Keller erst einmal zu verlassen. Was Werner wiederum nicht unbedingt zu laut sagen will: Die Löwen könnten mit einem Dreier bis auf zwei Punkte an Rang drei heranrücken.
Sicher, das ist eine Milchmädchenrechnung, weil nicht alle Konkurrenten am Vortag verloren haben werden. Doch in der Tat sind die Löwen den begehrten Plätzen näher, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Werner wolle sich auch keinesfalls in Ausreden flüchten: "Ich möchte hier keine Ausreden suchen, der Trainer und ich arbeiten wie Verrückte für den maximalen Erfolg."
In Essen dürfte ein Spiel auf Augenhöhe warten. Beide Teams stehen unter Zugzwang. Bei RWE ist die Lage prekär. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski steht schon auf einem direkten Abstiegsplatz.