Er wollte unbedingt in die Regionalliga als Trainer und hat es nun geschafft: Sascha Mölders wurde in der vergangenen Woche als neuer Chefcoach des SC Wiedenbrück vorgestellt.
RevierSport hat mit dem ehemaligen Profi, der für Vereine wie Rot-Weiss Essen, MSV Duisburg, FC Augsburg und TSV 1860 München spielte, über seine ersten Eindrücke an der Rietberger Straße gesprochen. Aber auch natürlich über Ziele - und das Strafmaß nach verlorenen Trainingsspielen.
Sascha Mölders, wie kam es letztendlich zu Ihrem Engagement in Wiedenbrück?
Kurz vor der Weihnachtszeit wurde ich vom SC Wiedenbrück kontaktiert. Ich habe mit Sportchef Oliver Zech ein richtig gutes Gespräch gehabt. Wir waren da sofort auf einer Wellenlänge. Später bin ich dann zu den Gesprächen nach Wiedenbrück gefahren, wo dann auch die Vorstände Horst Pflüger und Dominik Jansen auch zugegen waren. Das waren tolle Unterhaltungen und wir waren uns schnell einig.
Was beobachten Sie in den ersten Tagen in Wiedenbrück?
Nur positive Dinge! Jeder packt hier an, jeder tut und macht alles. Keiner ist sich für etwas zu schade. Das macht diesen familiären Klub aus. Die Mannschaft hat richtig Bock und hat sich noch lange nicht aufgegeben. Ich versuche den Jungs auch zu vermitteln, dass sie gut sind. Sie müssen an die eigene Stärke glauben. Und das fängt schon im Training an. Und ich muss sagen, dass die Bedingungen hier sehr gut sind. Wir haben einen Naturrasenplatz, zwei Kunstrasenplätze, ein eigenes Fitnessstudio und die Tönnies-Arena. Das ist schon richtig gut.
Auf was für einen Trainer treffen die Spieler?
Ich wurde hier richtig gut empfangen von den Leuten und ich denke, dass ich auch den Spielern schnell rüberbringen konnte, was ich von ihnen verlange. Jeder, der mich kennt, der weiß wie ich ticke. Ich kann mich gar nicht verstellen, das würde jeder sofort merken (lacht). Ich weiß, wie es sich aus Spielersicht anfühlt. Solange bin ich noch nicht raus als Profi. Ich bin ein Coach, mit dem man über alles und jederzeit sprechen kann. Aber ich verlange natürlich, wie jeder andere Trainer auch, sportliche Argumente - Leistung. Im Training wird es auch lauter, wenn es nicht stimmt. Ich kann beides: sowohl das Kollegiale als auch das Dominate. Am Ende geht es immer um das große Ganze. Wir wollen Erfolg haben.
Und das fängt bei Ihnen, wie Sie schon sagten, im Training an...
Richtig! Wenn du dir in der Liga wenig Erfolgserlebnisse abholst, dann musst du damit schon im Training anfangen. Ich versuche den Jungs einzuimpfen, dass sie jedes Trainingsspiel gewinnen wollen. Ansonsten folgt eine Strafe, wie zum Beispiel Arsch-Schießen. Keiner bekommt den Ball gerne gegen den Hintern geschossen. Das soll eine Art Lehre sein, damit man beim nächsten Mal nicht zum Verlierer-Team gehört.
Wie bewerten Sie die sportliche Ausgangslage?
Wir haben 16 Pokalspiele. Wir müssen zusehen, dass wir in Schlagdistanz kommen und wir dürfen nie über den Abstieg nachdenken oder gar nicht auf die Tabelle zu schauen. Das ist immens wichtig. Wir wollen eine geile Vorbereitung, ein gutes Training absolvieren und positive Testspielergebnisse erzielen. Arsch-Schießen, tut weh, ist unangenehm. Ich will, dass die Jungs eine richtige Gewinnermentalität bekommen.
Wird es noch Kader-Veränderungen geben?
Ich schaue mir zunächst alles an. Aktuell ist es so, dass ich keine Bammel habe, wenn wir mit diesem Kader in die Rückrunde gehen. Wir werden definitiv keine drei oder vier Spieler holen. Wir verfallen nicht in Panik. Wir schauen, was der Markt hergibt. Aber eigentlich halte ich den aktuellen Kader gut genug, um am Ende vier Mannschaften hinter uns zu lassen.