Alemannia Aachen fuhr am 12. Drittliga-Spieltag ein 1:1 (0:1) beim Tabellenzweiten Arminia Bielefeld ein. Ein kurioses Eigentor von Alemannia-Keeper Elias Bördner (3.) brachte die Bielefelder früh in Front, Lukas Scepanik (53.) sorgte mit seinem Treffer in der zweiten Halbzeit für den nächsten Punktgewinn der Aachener.
Es war das sechste Spiel hintereinander ohne Niederlage für den Aufsteiger aus der Kaiserstadt. Aachens Trainer Heiner Backhaus sah dabei vor allem in der Anfangsphase Schwierigkeiten bei seiner Mannschaft: "Wir hatten große Probleme, den Matchplan von Mitch (Kniat, Anm. d. Red.) zu verstehen. Es waren sehr viele Rotationen in ihrer Ordnung zu vernehmen, sie haben permanent die Flügel doppelt besetzt. Wir hatten da wenig Zugriff, haben zwar auch nicht wahnsinnig viel zugelassen, aber konnten nicht unser Pressing aufziehen."
Seinen Keeper, der beim Gegentreffer einen ungefährlichen Rückpass von Jan-Luca Rumpf über seinen Fuß und anschließend ins Tor rollen ließ, nahm Backhaus mit einem Augenzwinkern leicht in Schutz: "Dann kriegen wir ein Tor, wo die Sonne sehr tief stand. Ich glaube, dass er den Ball nicht gesehen hat, das will ich ihm zu Gute halten." Danach sei es seiner Mannschaft aber gelungen, die "Ärmel hochzukrempeln" und ihre Stärken im Pressing, in den Zweikämpfen und im Umschaltspiel auszuspielen.
Die Aachener hatten schon in der ersten Hälfte die Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen, als sie in der 34. Minute einen Handelfmeter zugesprochen bekommen haben. Anton Heinz trat an und vergab, was Backhaus sehr ärgerte: "Wir schießen den Elfer nicht mit dem vorgesehenen Spieler, was mich ziemlich auf die Palme gebracht hat. Absolute Frustration, dass wir nicht das machen, was unten in der Kabine hängt. Ich glaube, der Fußballgott wollte auch, dass er verschießt." Eigentlich ist Bentley Baxter Bahn nämlich der etatmäßige Elfmeterschütze, wie der Alemannia-Coach bestätigte.
Der Ausgleichstreffer fiel dann in der 53. Minute durch Lukas Scepanik, was aus Sicht von Backhaus die logische Konsequenz war. "Was in der Mannschaft steckt, hat man denke ich in der zweiten Halbzeit gesehen, die Einwechslungen haben sofort geholfen. Dann konnten wir unser wuchtiges Spiel aufziehen und haben in der Phase verdient den Ausgleich gemacht", analysierte der 42-Jährige. Zwar mussten seine Schützlinge anschließend dem "hohen Tempo etwas Tribut zollen" und Bielefeld kam noch zu einigen Möglichkeiten, doch es sei dennoch ein "faires Ergebnis".
Für die Alemannia endete damit eine erfolgreiche Englische Woche. Sieben Punkte aus drei Spielen haben die Aachener einheimsen können. Nach der kräftezehrenden Woche mit drei Partien in sieben Tagen steht das nächste Heimspiel erst wieder am kommenden Samstag an. Die Zweitvertretung von Hannover 96 ist dann zu Gast am Tivoli (2. November, 16.30 Uhr).
Die Statistik zum Spiel:
Bielefeld: Kersken - Lannert, Großer, Schneider, Oppie - Russo, Wörl (90. Kunze), Corboz (81. Young) - Schroers (56. Mizuta), Kania (56. Biankadi), Becker (80. Sarenren-Bazee). - Trainer: Kniat
Aachen: Bördner - Hanraths (30. Nkoa), Rumpf, Yarbrough - Winter (46. Heister), Baxter Bahn, Gaudino, Strujić (46. Meyer) - Scepanik - Benschop (46. Töpken), Heinz (72. Putaro). - Trainer: Backhaus
Schiedsrichter: Richard Hempel (Großnaundorf)
Tore: 1:0 Bördner (3., Eigentor), 1:1 Scepanik (53.)
Gelbe Karten: Oppie (5) -
Zuschauer: 21.796