Für Julian Eitschberger endete der Arbeitstag im Carl-Benz-Stadion mit einer doppelten Enttäuschung. Der Rechtsverteidiger des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen wusste nach dem Abpfiff der Partie bei Waldhof Mannheim ganz genau, dass ihm ein entscheidender Fehler passiert war, der zur 0:1 (0:0)-Niederlage seiner Mannschaft führte.
In der 69. Minute unterlief dem deutschen U20-Nationalspieler ein Stellungsfehler. Eitschberger schätzte einen langen Ball auf Sascha Voelcke falsch ein, sodass der frühere Essener in halblinker Strafraumposition alleine auf RWE-Torwart Jakob Golz laufen konnte und den Pfosten traf. Den Nachschuss versenkte Waldhof-Torjäger Terrence Boyd im zweiten Versuch, es war das Siegtor in einem intensiven und ausgeglichenen Spiel. Eine Unachtsamkeit kostete die Gäste zumindest einen Zähler.
Der junge Eitschberger wollte anschließend nicht nach Ausreden suchen und nahm das Gegentor auf seine Kappe. "Ich habe den Ball falsch eingeschätzt. Entweder bekomme ich den Ball mit dem Kopf verlängert oder nehme das Laufduell auf. Daraus muss ich lernen, Fehler passieren leider", meinte der vom Zweitligisten Hertha BSC ausgeliehene RWE-Profi.
Wie schon vor einer Woche in Ingolstadt (2:2) verließen die Essener Spiel mit dem Gefühl den Rasen, zu wenig aus ihrer spielerischen Überlegenheit gemacht zu haben. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet hatten vor allem vor und nach der Halbzeit dominante Phasen, in denen aber die erlösende Führung nicht erzielt wurde. Das sah auch Eitschberger so. "Wir hatten das Spiel gut im Griff, haben den Ball gut laufen lassen. Leider konnten wir uns zu wenig Chancen erspielen. Bei den Chancen, die wir hatten, hat die Geduld vor dem Tor gefehlt. Dieses Spiel hätten wir gewinnen können", meinte er.
Acht Punkte hat Rot-Weiss Essen nun nach acht Spielen auf dem Konto, eine ernüchternde Bilanz für den Revierklub, der in der letzten Saison am Aufstieg in die 2. Bundesliga schnupperte. Vor dem nächsten Heimspiel am kommenden Samstag gegen Viktoria Köln (14 Uhr, MagentaSport) steigt nun wieder der Druck auf Eitschberger und seine Kollegen.
"In beiden Auswärtsspielen in Ingolstadt und Mannheim war für uns mehr drin, daher können wir natürlich nicht von einer erfolgreichen Woche sprechen", befand er. Mit Blick auf die nächste Partie ist der 20-Jährige guter Dinge. "Wir sind eine gute Mannschaft, das nächste Heimspiel gegen Viktoria Köln müssen wir mit der Energie der Hafenstraße wieder gewinnen."