Nach längerer Durststrecke, vier sieglosen Partien in Serie, hat sich Borussia Dortmund II zuletzt aus der Mini-Formkrise befreit und mit einem 3:0-Sieg gegen Alemannia Aachen ins Tabellenmittelfeld geschossen. Am Mittwoch (25. September, 19 Uhr) wartet auf die Schwarz-Gelben das Freundschafts-Derby bei Rot-Weiss Essen.
Der BVB ist gewillt, die schwache Auswärtsbilanz in der Englischen Woche aufzubessern und reist mit nur einem Punkt aus drei Gastspielen im Gepäck an die Hafenstraße. Herauszuheben ist die Defensivarbeit. Nur sechs Gegentreffer sprechen für eine der drittbesten Abwehrketten der 3. Liga, besser sind nur Arminia Bielefeld (Tabellensechster) und Spitzenreiter SV Sandhausen mit jeweils vier Gegentoren.
Schmerzlich vermissen wird die Zweitvertretung des Bundesligisten beim RWE-Duell einen wichtigen Baustein in der Viererkette - nämlich Linksverteidiger Almugera Kabar. Der erst 18-Jährige wurde in der Saisonvorbereitung zu den Profis befördert und flog nach dem Abgang von Tom Rothe zu Union Berlin kurzfristig ins Trainingslager nach Bad Ragaz. Bei den Borussen winkt ihm eine große Zukunft.
Wenn Kabar nicht gerade mit den Stars des Champions-League-Teilnehmers trainierte oder wie gegen den 1. FC Heidenheim sogar einen Kaderplatz in der Bundesligamannschaft einnahm, war er in der 3. Liga zuletzt unumstritten gesetzt. So auch am Sonntag gegen Aachen, allerdings mit keinem guten Ende: Eine Viertelstunde vor Abpfiff zog sich der U19-Nationalspieler einen Nasenbeinbruch zu, musste blutend vom Feld und wird nun wochenlang fehlen.
Er wird erstmal sicher ausfallen. Die Nase ist definitiv gebrochen. Er wird uns eine gewisse Zeit lang fehlen. Das ist für den Jungen und uns natürlich sehr ärgerlich.
Jan Zimmermann.
Schon wenige Minuten nach Abpfiff prognostizierte BVB II-Cheftrainer Jan Zimmermann: "Er wird erstmal sicher ausfallen. Die Nase ist definitiv gebrochen. Er wird uns eine gewisse Zeit lang fehlen. Das ist für den Jungen und uns natürlich sehr ärgerlich."
Dass es weniger als 72 Stunden später mit dem nächsten Pflichtspiel weitergeht, sei für das Dortmunder Ausbildungsteam kein Problem. Zufrieden ist der Coach mit den Spieltagsansetzungen dennoch nicht: "Grundsätzlich haben die Jungs es auch drin, drei Spiele in einer Woche durchzuziehen. Wobei man aber sagen muss, dass es der Spielplan mal wieder sehr gut mit uns meint. Sonntagabend, Mittwoch und Samstag ist die kürzeste englische Woche, die man bekommen kann. Viel Zeit haben wir nicht. Positiv ist, dass die Reise nach Essen nicht so weit ist. Bei diesem intensiven Spiel werden wir eine topfite und gut vorbereitete Mannschaft brauchen."
Julian Hettwer mit neuer Rolle
Mit an Bord wird dann auch der derzeit formstarke Julian Hettwer sein. Seine Bilanz nach sechs Saisonspielen: Drei Tore und zwei Assists.
In den vergangenen Wochen wurde der Youngster allerdings nicht auf seiner gewohnten angestammten Position, der rechten Außenbahn, eingesetzt, sondern kam über links zum Zug - mit Erfolg.
Coach Zimmermann erklärt den Seitenwechsel: "Wir sind nicht unbedingt dafür bekannt, dass wir viele Flanken vor das Tor spielen und kopfballstark sind. Jule war auf der rechten Seite ein bisschen festgefahren. Auf der linken Seite kann er nochmal nach innen ziehen und hat den Ball auf seinem rechten Fuß liegen. Das hat zuletzt richtig gut geklappt. Dadurch sind wir viel flexibler. Wir haben beide Optionen mit ihm drin und können dann, je nachdem wer mit ihm auf dem Platz steht, reagieren."