Sechs Jahre stand Philipp Kühn beim VfL Osnabrück unter Vertrag. Zwei Abstiege erlebte der 31-jährige Torwart mit den Niedersachsen. Nach dem jüngsten Gang aus der 2. Bundesliga in die 3. Liga beendete Kühn seine Zeit beim VfL.
Aktuell hält er sich bei seinem Heimatverein Rot Weiss Ahlen fit und hofft schon bald wieder eine neue Herausforderung gefunden zu haben. "Für diese Möglichkeit bin ich RWA dankbar. Ich habe hier fünf- bis sechsmal die Woche ein gutes Torwarttraining und spüre auch das Kabinenklima. Das ist für mich sehr wichtig. Zusätzlich halte ich mich im Fitnessstudio und mit Waldläufen fit", erklärt Kühn gegenüber RevierSport.
Dabei hat sein Osnabrück-Aus einen kuriosen Hintergrund. Denn beinahe wäre Kühn in sein siebtes Jahr beim VfL gegangen. Die Lila-Weißen hatten dem zweifachen Familienvater, der in Ahlen lebt, nämlich auch ein Vertragsangebot vorgelegt - dann aber zurückgezogen.
"Wir waren schon sehr weit. Jedoch habe ich mir Bedenkzeit erbeten. Denn plötzlich kam das Interesse von Werder Bremen. Werder sagte mir, dass ich einer von zwei Torhütern sei, die noch im Rennen sind. Ich musste das prüfen, schließlich handelte es sich hier um einen Bundesligisten. Der VfL wollte aber nicht mitmachen und sagte mir, dass ich entweder jetzt unterschreibe oder das Angebot ungültig wird. Ich habe dann abgesagt. Es war die vielleicht schwierigste Entscheidung meiner Karriere", erzählt Kühn, der 93 Mal in der 3. und 81 Mal in der 2. Liga zwischen den Pfosten stand.
Das Geschäft ist aber kein Wunschkonzert. Am Ende hoffe ich auf ein gutes Angebot eines professionellen Arbeitgebers. Wo das sein wird, ist mir eigentlich egal. Das Gesamtpaket muss stimmig sein
Philipp Kühn
Und was wurde jetzt aus dem Werder-Angebot? Kühn antwortet: "Es trat der Worst Case ein: Bremen verpflichtete Markus Kolke als neue Nummer drei. Das stand ich dann da. Aber was sollte ich machen? Eine Möglichkeit, in die Bundesliga zu wechseln, ist nicht eine alltägliche Perspektive. Deshalb bereue ich meine Entscheidung auch nicht."
Aktuell besitzt Kühn laut eigener Aussage zwei bis drei Anfragen, die aus dem Ausland kommen. Es müsste schon alles passen, damit Kühn eine dieser Optionen in Betracht zieht. "Ich habe schließlich eine Familie mit zwei Kindergarten-Kindern", betont er. Er sagt aber auch: "Das Geschäft ist aber kein Wunschkonzert. Am Ende hoffe ich auf ein gutes Angebot eines professionellen Arbeitgebers. Wo das sein wird, ist mir eigentlich egal. Das Gesamtpaket muss stimmig sein."
Oberhausen war eine gute und prägende Zeit. Ich verfolge das Geschehen aber immer noch. Seit elf Jahren lese ich die gleichen Überschriften, dass es keine Kohle bei RWO gibt.
Philipp Kühn
Solch ein Angebot nahm er im Sommer 2013 an, als Rot-Weiß Oberhausen anklopfte und ihn vom SV Sandhausen auslieh. "Das war eine gute Zeit", erinnert sich Kühn, der 60 Mal das RWO-Tor hütete. Er ergänzt: "Dirk Langerbein und Patrick Bauder waren die letzten Weggefährten aus dieser Zeit. Jetzt sind sie ja auch weg. Oberhausen war eine gute und prägende Zeit. Ich verfolge das Geschehen aber immer noch. Seit elf Jahren lese ich die gleichen Überschriften, dass es keine Kohle bei RWO gibt. Die Liga kannst du aber nur mit Geld verlassen. Das haben schon Essen, Aachen und Münster bewiesen. Aktuell zeigt es Duisburg."