Nachdem Ramien Safi im Auftaktspiel gegen Alemannia Aachen (1:2) noch als rechter "Schienenspieler" agierte, spielte der 24-Jährige beim 3:1-Auswärtssieg bei Hannover II wieder auf seiner Stammposition auf dem rechten offensiven Flügel.
Dieser Wechsel - auch aufgrund der Umstellung auf Viererkette - kam dem Neuzugang aus Rödinghausen definitiv zugute. Safi konnte seine größte Stärke, das Tempo, ausspielen und war ein Aktivposten in der Essener Offensive. An der Entstehung der ersten beiden Tore war er beteiligt.
"Wir haben es am Freitag oder Samstag angesprochen und es dann im Training umgesetzt. Da viele Spieler die Formation im letzten Jahr schon gespielt haben, waren sie eingespielt. Für mich war es auch umso besser, weil ich mehr Offensivaktionen hatte. Man hat auch gesehen, dass wir befreiter aufgespielt haben und nicht so befangen waren in den Positionen. Was der Trainer gemacht hat, war richtig", betonte Safi nach dem Auswärtsdreier.
Auch wenn das Ergebnis positiv war, gibt es definitiv noch Verbesserungspotenzial im Essener Spiel. Gerade in der Anfangsviertelstunde war RWE zu passiv, immer einen Schritt zu spät und ließ mehrere Chancen zu. Ein routinierterer Gegner hätte diesen schläfrigen Beginn wahrscheinlich bestraft. Ähnlich sah es auch Safi.
"Wir haben uns viel vorgenommen, aber es hat nicht alles geklappt. Das hat man auch in den Anfangsminuten gesehen. Vieles war nicht optimal. Wir hatten das Glück auf unserer Seite und die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt. Ausschlaggebend waren die Mentalität und Leidenschaft, dazu hatten wir mit den Fans den zwölften Mann im Rücken. Das sind wertvolle drei Punkte", analysierte Essens neue Nummer elf.
Der Schlüssel zum Sieg waren die Effizienz und die gut ausgespielten Kontersituationen zwischen Minute 25 und 55. Laut Safi war das genau der Matchplan: "Wir wussten, dass Hannover sehr hoch steht und es dadurch sehr viel Platz hinter deren Abwehrkette geben würde. Dass wir Tempo haben, das wissen wir. Auch da ist aber Luft nach oben, wir haben noch viel Arbeit vor uns."
Im Pokal ist alles möglich. Ich habe es vor zwei Jahren mit Rödinghausen gegen Hoffenheim erlebt, da stand es bis zur 115. Minute 0:0. Jede Minute, die du für dich gewinnst, ist wie ein Tor. Mit den Fans im Rücken ist alles möglich. Wir müssen dran glauben.
Ramien Safi.
Nun wartet auf RWE die erste DFB-Pokal-Hauptrunde gegen den Bundesligisten RB Leipzig (17. August, 15.30 Uhr). Es ist das Duell David gegen Goliath. Safi blickt selbstbewusst voraus:
"Im Pokal ist alles möglich. Ich habe es vor zwei Jahren mit Rödinghausen gegen Hoffenheim erlebt, da stand es bis zur 115. Minute 0:0. Jede Minute, die du für dich gewinnst, ist wie ein Tor. Mit den Fans im Rücken ist alles möglich. Wir müssen dran glauben. Ich weiß auch nicht, wie viel Bock die gegen einen Drittligisten haben. Wir werden auf jeden Fall 120 Prozent geben."