Es war ein emotionales Interview, das Marvin Knoll nach der 0:2-Niederlage des MSV Duisburg in Ingolstadt vor einer Woche gegeben hatte. Sieben Tage später nach dem 3:1-Heimsieg gegen den SV Sandhausen brachte es der 33-Jährige erneut auf den Punkt.
„Es fühlte sich schön an. Trotzdem brauchen wir uns nicht zu sehr feiern lassen. Wir hatten einen bockstarken Torwart, der uns extreme Sicherheit gegeben hat. Er hat ein brutales Spiel gemacht und es verdient, von den Fans gefeiert zu werden“, sagte Knoll und gab zu, auch das nötige Matchglück auf der Seite seines Teams gehabt zu haben. „Man weiß nicht, wie es mental aussieht, wenn das 2:2 fällt“, ergänzte der ehemalige Zweitligaspieler.
Auch seinem Teamkollegen Ahmet Engin, der am Wochenende auf der rechten Seite ebenfalls überzeugte, war anzumerken, dass es sich ohne den Druck der Vorwochen etwas befreiter aufspielen ließ.
Beim MSV ist Realismus eingekehrt, der Glaube an das von Ex-Trainer Schommers lange formulierte „Wunder von der Wedau“ ist gering. Auch deshalb blickt Knoll gar nicht mehr groß auf die Tabelle: „Wenn ich das mache, fiebere ich wieder zu sehr mit und nachher fühlt es sich scheiße an.“
Einen Vertrag für die Regionalliga besitzt der Innenverteidiger zwar (noch) nicht. Der frühe St. Paulianer kann sich einen Verbleib aber durchaus vorstellen. „Ich bin keiner, der sich verpisst. Wir haben angefragt, wie die Situation aussieht, falls der Fall eintritt. Ob man am Ende zusammenkommt, wird man sehen. Aber ich kann es mir schon vorstellen“, sagte Knoll.
Mit seinen Führungsqualitäten genießt der Kapitän auch bei den Fans ein hohes Standing. Dass ihn die Plakat-Angriffe aus der Nordkurve („Schande für Duisburg“) treffen, sei verständlich. „Ich bin ein Teil davon und verstecke mich auch nicht. Wir haben als Mannschaft verkackt und ich gehörte dazu. Ich muss Verantwortung übernehmen und das mache ich auch.“