Die Marschrichtung war klar: Mit einem Sieg gegen Viktoria Köln würde Preußen Münster Platz drei festigen und womöglich noch einmal nach oben aufschließen. Doch es schien zunächst anders zu kommen.
Die Preußen erwischten den denkbar schlechtesten Start in die Partie. Schon nach drei Minuten erzielte Simon Handle das 1:0 für die Gastgeber. Ein Klärungsversuch der Münsteraner verunglückte. Jonah Sticker ging über rechts an die Grundlinie und legte halbrechts auf Handle, der eigentlich flanken wollte. Seine Flanke segelte über Maximilian Schulze Niehues hinweg ins Tor.
Den Kölnern gab das gleich mal Rückenwind, sie hielten Preußen gut weg vom eigenen Tor. Und schlugen in der 24. Minute erneut zu: Viktoria-Keeper Ben Voll machte das Spiel mit einem langen Ball schnell. Seokju Hong gewann den Zweikampf und nahm Handle mit, der im Strafraum Luca Marseiler anspielte. Dieser wollte eigentlich abspielen, doch der Ball kam zu ihm zurück. Er bedankte sich für diese Unstimmigkeit in der Preußen-Abwehr und netzte zum 2:0 ein.
Das zweite unorthodoxe Gegentor für die Preußen in den ersten 25 Minuten, die jedoch nicht aufsteckten. Eine Flanke von Mittelfeldspieler Sebastian Mrowca segelte auf, statt ins Tor (42.).
Praktisch mit dem Pausenpfiff kam dann aber Niko Koulis. Aus dem rechten Halbfeld zog Marc Lorenz den Ball mit seinem linken Fuß in Richtung Tor. Koulis stieg am Fünfer hoch und nickte ein. Der wichtige Anschlusstreffer zum 1:2 (45.).
Köln: Voll - Sticker, Schultz, Kubatta (75. Greger), Lopes Cabral - Russo, Lorch - Handle, Marseiler (81. Idel), Engelhardt - Hong (El Mala). - Trainer: Janßen
Münster: Schulze Niehues - ter Horst, Koulis, Hahn, Böckle - Bouchama (54. Kyerewaa), Mrowca, Bazzoli, Lorenz (89. Deters) - Grodowski, Batmaz. - Trainer: Hildmann
Tore: 1:0 Handle (3.), 2:0 Marseiler (24.), 2:1 Koulis (45.), 3:1 Marseiler (48.), 3:2 M. Lorenz (60.), 3:3 Hahn (69.), 3:4 Koulis (84.), 3:5 ter Horst (89.)
Schiedsrichter: Felix Bickel (Wolfsburg)
Zuschauer: 4000
Doch die Freude währte nur kurz. Die zweite Halbzeit war drei Minuten alt, da schlug Marseiler erneut zu. Sidny Lopes Cabral hatte über die linke Seite zu viel Platz und spielte flach in den Strafraum. Dort rutschte der Ball zu Marseiler durch, der mit zwei Kontakten mustergültig abschloss. All die Euphorie nach dem Anschlusstreffer vor der Pause für Preußen, sie war in der 48. Minute zunächst wieder weg.
Doch dann waren auch mal die Preußen mit einem kuriosen Tor dran. Lorenz zog eine Ecke direkt aufs Tor, Malik Batmaz verpasste und Voll legte sich die Kugel schließlich selbst rein - 3:2 (60.).
Und es sollte noch besser kommen für die Preußen. Wieder nach einer Ecke kam Alexander Hahn frei zum Kopfball und nickte zum 3:3 ein (69.). Und dann kam Koulis.
In der 84. Minute machte er den Wahnsinn perfekt und nickte nach einem Lorenz-Freistoß zum 4:3 ein. Jano ter Horst erzielte in der 89. Minute gar noch das 5:3.
Preußen Münster behauptet damit Rang drei und rückt an Jahn Regensburg heran. Will Rot-Weiss Essen im Aufstiegsrennen dranbleiben, muss ein Sieg gegen den FC Ingolstadt am Sonntag, 28. April, 13:30 Uhr, her.