197 Tage war Boris Schommers beim MSV Duisburg im Amt, ehe er seinen Stuhl räumen musste. Am Ende waren die 0:2-Niederlage beim FC Ingolstadt und der drohende Abstieg in die Regionalliga West einfach zu viel. Auch ein Blick auf seinen Punkteschnitt zeigt: Erfolgreich war die Ära Schommers bei den Zebras nicht.
In 25 Spielen holte er durchschnittlich 0,92 Punkte - also weniger als ein Unentschieden. In Summe kommt Schommers nur auf sechs Siege als MSV-Trainer. Dagegen stehen, inklusive des 0:1 beim KFC Uerdingen im Niederrheinpokal, 14 Niederlagen. Zu wenig, um in der 3. Liga langfristig konkurrenzfähig zu sein.
Seine geschassten Vorgänger waren fast alle erfolgreicher. Torsten Ziegner etwa, der die Zebras von Mai 2022 bis Mitte September 2023 betreute und immerhin 1,2 Punkte im Schnitt holte. Ziegner coachte den MSV über 49 Spiele, ehe er nach einer 2:3-Niederlage gegen den SC Verl gehen musste.
Hagen Schmidt (Mitte Oktober 2021 bis Mai 2022) bringt es auf 1,36 Punkte im Schnitt, wobei 28 Spiele in die Bewertung mit einfließen. Hier werden nur Trainer berücksichtigt, die den MSV über einen längeren Zeitraum und nicht interimsweise betreut haben.
Die Punkteschnitte der weiteren MSV-Trainer bis Kosta Runjaic im Überblick
Pavel Dotchev (Februar 2021 bis Oktober 2021): 29 Spiele, 1,38 Punkte
Gino Lettieri (Mitte November 2020 bis Ende Januar 2021): zwölf Spiele, 0,83 Punkte
Einzig in der kurzen Lettieri-Ära in der Saison 2020/21 holte der MSV noch weniger Punkte als unter Boris Schommers. Nach gerade einmal 73 Tagen, zwölf Spielen und davon sechs Niederlagen musste Lettieri schon wieder seinen Hut nehmen.
Torsten Lieberknecht (Oktober 2018 bis Mitte November 2020): 79 Spiele, 1,33 Punkte
Ilia Gruev (November 2015 bis Oktober 2018): 112 Spiele, 1,47 Punkte
Gino Lettieri (Juli 2014 bis November 2015): 59 Spiele, 1,56 Punkte
Karsten Baumann (Juli 2013 bis Juni 2014): 44 Spiele, 1,52 Punkte
Kosta Runjaic (September 2012 bis Juni 2013): 31 Spiele, 1,39 Punkte
Jetzt soll das Duo Uwe Schubert/Branimir Bajic die Drittliga-Saison zu Ende bringen und bestenfalls natürlich noch den Klassenerhalt schaffen. Dass das aber eher unrealistisch ist, ist beiden klar, wie Schubert ehrlich zugab.
"Ich denke, dass in Duisburg jeder realistisch ist. Solange der Klassenerhalt rechnerisch möglich ist, muss man aber daran glauben. Das werden wir der Mannschaft vermitteln", sagte Schubert auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Samstag, 27. April, 14 Uhr.
"Wir sind aber auch keine Fantasten und wissen, dass die Gegner mitspielen müssen. Wir konzentrieren uns voll auf unser Spiel, wollen das bestmögliche Ergebnis erreichen und schauen dann, was unsere Mitstreiter gemacht haben."