Der Abstieg in die Regionalliga West rückt für den MSV Duisburg immer näher. Zwar belegen die Zebras den zwölften Platz in der Rückrundentabelle der 3. Liga, die Hypothek aus der schwachen Hinrunde wird für die Mannschaft von Boris Schommers sechs Spieltage vor Schluss am Ende aber wohl zu groß sein. Nach der Derby-Niederlage bei RWE (1:4) beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer nun schon acht Punkte.
Ein Wunder ist nötig. In Zahlen heißt das: Mindestens 15 der noch zu vergebenen 18 Punkte müssen her. Die Duelle gegen die Konkurrenz aus Mannheim (am Freitagabend) und Lübeck (3. Mai) stehen zwar noch aus. Auswärts geht es allerdings auch noch nach Ingolstadt und Dresden. Der Glaube bei vielen Fans ist nach den Pleiten in Bielefeld und Essen endgültig dahin.
Boris Schommers und seinen Spielern blieb gar nichts anderes übrig, als die Hoffnung weiter aufleben zu lassen, um die Mannschaft zu schützen. Das aber wollen die Anhänger längst nicht mehr hören.
Sie fordern eine Perspektive für das lange Zeit in Duisburg nicht möglich gehaltene Regionalliga-Szenario. Und genau diese müssen die Verantwortlichen auf der bevorstehenden Mitgliederversammlung am Mittwochabend liefern.
Was passiert im Falle eines Abstiegs? Welche Auflagen werden für die Lizenz benötigt? Welche Spieler und Sponsoren bleiben an Bord? Kann der Klub trotz der leeren Kassen eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen, die sofort oben mitspielt? Auf diese und weitere Fragen, die Geschäftsführer Michael Preetz im Hintergrund sicherlich schon seit einiger Zeit beschäftigen, müssen jetzt Antworten her.
Denn: Der frühere Berliner besitzt auch einen Vertrag für die vierte Liga, wie er im „Fußball Inside“-Podcast unter der Woche bekannt gab. Sein Verbleib wäre ein starkes Zeichen für den Verein, dessen Gang in die Viertklassigkeit sich seit einigen Jahren auf vielen Ebenen angedeutet hat. Mit der Expertise des 56-Jährigen könnte der MSV den nötigen Neustart einleiten. Natürlich wartet viel Arbeit auf Preetz.
Seine Verpflichtung, die zum Jahreswechsel nur durch die Hartnäckigkeit von Präsident Ingo Wald zustande kam, ist derzeit der einzige Hoffnungsschimmer und könnte sich als einer der wenigen Glücksgriffe neben vielen Fehleinschätzungen Walds herausstellen.
Redebedarf wird es bei der JHV im Theater am Marientor definitiv zur Genüge geben. Auch wenn keine Wahlen anstehen, dürfen sich die Zebra-Anhänger auf einen langen, diskussionsfreudigen Abend einstellen. Es geht um die Zukunft des MSV Duisburg!