Das 1:2 (0:0) gegen Waldhof Mannheim vor 3.005 Zuschauern im Stadion Rote Erde war die vierte Saisonniederlage der U23 von Borussia Dortmund hintereinander. Davon drei gegen die Abstiegskandidaten MSV Duisburg, Arminia Bielefeld und nun Waldhof Mannheim.
Schenkt der mit 45 Punkten stehende BVB II im Saisonschlussspurt womöglich die Punkte ab? Sowohl Teammanager Ingo Preuß als auch Trainer Jan Zimmermann widersprechen deutlich. "Wie viele Chancen hatten die denn? Man muss einfach die Ecken verteidigen. Zwei Standards, zwei Tore. Fertig. So einfach ist das", ärgerte sich Ingo Preuß über die Niederlage, die in der letzten Minute der Nachspielzeit zustande kam. "Wir schaffen in der 90. Minute den Ausgleich und verlieren dann noch. Das darf nicht passieren."
Auch Trainer Jan Zimmermann erklärt nach dem Spiel zu den vier Niederlagen: "Faktisch stimmt das. Am Ende waren die 90 Minuten aber eine solide bis gute Leistung." Man habe über 90 Minuten keine wirklich klare Torchance des Gegners zugelassen. Bis auf eine Gelegenheit durch Ex-BVB II-Stürmer Terrence Boyd war das auch so.
"In der zweiten Hälfte hatten wir zwei hundertprozentige Torchancen (durch Ole Pohlmann und Julian Hettwer, die Red.), wenn wir da in Führung gehen, wird das Spiel offener und bekommen mehr Chancen. Wir kriegen dann eine unnötige Ecke, die wir in der Entstehung besser klären können und die wir verteidigen müssen." Dann haben man Moral gezeigt. "Wir wollten unbedingt noch diesen einen Punkt holen, den wir auch hinten heraus verdient gehabt hätten."
Seine Mannschaft habe aktuell ein Problem, Standardsituationen zu verteidigen. "Da muss uns aber auch langsam mal was einfallen, wie wir da konsequenter verteidigen. Viele Spiele in der 3. Liga sind eng und werden über Standards entschieden und in dieser Saison zu häufig zu unserem Nachteil", stimmte der BVB II-Trainer zu.
Die Einstellung stimmt weiterhin
Ein Einstellungsproblem habe es dagegen nicht. "Das würde ich absolut verneinen. Wir liegen 0:1 hinten und haben alles investiert. Nach dem Spiel hat man gesehen, wie enttäuscht die Jungs waren. Die Art und Weise war schon gut, das war schon das, was wir uns vorstellen."
In der Tat investierten die Spieler alles, um wenigstens noch einen Punkt zu retten. Und durch den Elfmeter durch Ole Pohlmann in der 90. Minute schien das auch zunächst zu klappen. Nach der Niederlage waren die Spieler konsterniert, sanken zu Boden.
Insbesondere Julian Hettwer, der kurz vor der ersten Führung des Gastes eine Riesenchance liegen ließ, hätte seinem Ex-Verein MSV Duisburg im Abstiegskampf helfen können und war nach dem Abpfiff untröstlich. Reden wollte er nicht. Als einer der ersten Spieler verließ er - die Mütze tief ins Gesicht gezogen - das Stadion.
"Die Ergebnisse können wir jetzt nicht wegdiskutieren, wir haben jetzt viermal verloren", meinte Zimmermann. "Aber nur gegen Essen war es deutlich. Wir hatten auch gegen Duisburg und Bielefeld Riesenchancen, um in Führung zu gehen." Die schöne Zwischenbilanz mit 28 Punkten nach der Hinrunde hat sich sein Team inzwischen allerdings selbst etwas vermasselt.