Preußen Münster springt vorerst auf den vierten Rang der 3. Liga. Vorausgegangen war ein 3:1 (0:0)-Heimsieg über den MSV Duisburg, der früh in Unterzahl geriet und drei Jokertore schlucken musste.
Die Zebras, im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Viktoria Köln mit Santiago Castaneda (zuletzt gesperrt) für Erik Zenga (Bank), begannen sehr schwungvoll und erspielten sich prompt die erste Topchance der Partie. Alexander Essweins flache Hereingabe von rechts wurde leicht abgefälscht, sodass Daniel Ginczek den Ball trotz herausragender Position nicht über die Linie drücken konnte (2.). Kurz darauf geriet der Vorlagengeber wenige Meter vor dem Tor in Rücklage (4.).
Die Hausherren, nach dem 3:0-Sieg beim VfB Lübeck unverändert, überstanden die Drangphase der Gäste und fanden sich in einer nun unterhaltsamen Partie immer besser zurecht, bis sie gänzlich die Kontrolle übernahmen. Die Duisburger zogen sich dabei zurück und fokussierten sich auf Umschaltmomente.
Einen Moment lang tauschten die Teams wieder die Rollen, da veränderte sich die Partie folgenschwer: Langer Ball auf Münsters Joel Grodowski, Joshua Bitter kam nicht hinterher und ließ sich als letzter Mann kurz vor dem Strafraum zu einer Grätsche hinreißen – Notbremse und Rot (26.)!
MSV Duisburg: V. Müller - Feltscher (79. Köther), Fleckstein, Knoll, Bitter, Kölle - Castaneda (79. Engin), Michelbrink (58. Zenga), Pledl - Ginczek (58. Bakir), Esswein (58. Müller)
Rote Karte: Bitter (26., Notbremse)
Gelbe Karten: Deters, Mrowca, Scherder, Schad, Bazzoli – Michelbrink, Feltscher, Knoll, Zenga, Bakir
Zuschauer: 11.744
Schiedsrichter: Robert Kampka
Trotz Unterzahl gehörten die nächsten zehn Minuten dem MSV: Thomas Pledl hatte sogar die Chance auf die Führung, scheiterte nach einem Sprint über das halbe Feld aber an Maximilian Schulze Niehues (28.). In der Folge konzentrierten sich die dezimierten Duisburger bis zum Halbzeitpfiff primär auf die Defensive. Chancen gab es keine mehr.
Sascha Hildmann wechselte zur Halbzeit, brachte Yassine Bouchama für Thorben Deters. Und lag damit goldrichtig! Denn keine Minute nach Wiederanpfiff war es der neue Mann, der zum 1:0 traf. Jano ter Horst hatte sich rechts durchgesetzt und quergelegt. Bouchamas erster Versuch wurde geblockt, der Nachschuss war drin (46.).
Das Gegentor war eine bittere Pille für die Zebras, die den Adlerträgern auch in Unterzahl keine nennenswerte Tormöglichkeit gewährten. Mit der Führung im Rücken wurde Preußen Münster allerdings immer überlegener, ließen Ball und Gegner laufen – die Duisburger kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte, geschweige denn zu Entlastungsaktionen.
Eine Viertelstunde vor Schluss machten die Gastgeber alles klar. Wieder war es ein Joker: Simon Scherder flankte aus dem Halbraum und der eingewechselte Gerrit Wegkamp löffelte den Ball mit viel Gefühl ins Eck – 2:0 (74.). Vorentscheidung? Denkste, auch der MSV kann Jokertore – und zwar in Koproduktion: Robin Müller setzte sich rechts stark durch und spielte den Ball flach an den zweiten Pfosten. Dort musste Alaa Bakir nur einschieben (81.). Der Anschluss wie aus dem Nichts.
Viel mehr ließen die Münsteraner trotz der coragierten Gegenwehr der Gäste nicht mehr zu. Im Gegenteil, Wegkamp machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf (90+4.).
Preußen Münster fuhr den dritten Sieg in Serie ein und ist im Jahr 2024 weiterhin ungeschlagen. Der MSV Duisburg dagegen bleibt in der Abstiegszone, hat bei einem mehr absolvierten Spiel zwei Zähler Rückstand auf das rettende Ufer.