Rot-Weiss Essen hat am Sonntagabend verspätete Wiedergutmachung betrieben. Im ersten Auftritt an der Hafenstraße nach dem Debakel gegen den SC Verl (0:5) vor zwei Wochen setzte sich RWE mit 2:1 gegen den 1. FC Saarbrücken durch. Mit dem zweiten Sieg in Serie machen die Bergeborbecker einen riesigen Sprung in der Tabelle: vom 14. auf den sechsten Platz.
Gegenüber dem 2:1 bei Borussia Dortmunds U23 vor einer Woche nahm RWE-Trainer Christoph Dabrowski nur eine Änderung vor. Felix Götze kehrt nach Verletzungspause zurück und ersetzte Mustafa Kourouma in der Innenverteidigung.
RWE startete mit viel Ballbesitz - und belohnte sich schon in der sechsten Minute. Marvin Obuz flankte von der rechten Seite, nach unfreiwilliger Kopfballverlängerung eines Saarbrückeners köpfte Isaiah Young zur Führung ein.
Und Young stand wenig später erneut im Fokus. Sein ungenaues Zuspiel auf Obuz verhinderte allerdings eine Großchance für Rot-Weiss. Pech hatten die Essener zudem, als FCS-Verteidiger Bjarne Thoelke den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand berührte - die Pfeife des Schiedsrichters jedoch stumm blieb.
Rot-Weiss Essen - 1. FC Saarbrücken 2:1
RWE: Golz - Voufack (76. Kourouma), Götze, Rios Alonso, Brumme (23.) - Müsel, Sapina - Obuz, Harenbrock (76. Wiegel), Young (84. Berlinski) - Vonic (84. Plechaty)
FCS: Paterok - Zeitz, Boeder, Thoelke - Di Michele Sanchez, Civeja, Kerber, Naifi, Gaus - Rahibic (77. Biada), Brünker
Tore: 1:0 Young (6.), 2:0 Vonic (18.), 2:1 Naifi (38.)
Schiedsrichter: Assad Nouhoum
Zuschauer: 17.217
Im Sturmzentrum hatte Dabrowski wie gegen Dortmund Youngster Leonardo Vonic - und nicht Ron Berlinski oder Moussa Doumbouya - das Vertrauen ausgesprochen. Eine Entscheidung, die sich als richtig erwies. Wieder flankte Obuz von der rechten Seite, wieder verteidigten die Gäste luftig. Das nutzte Vonic aus und traf aus kurzer Distanz zum 2:0 (18.).
RWE spielte sich in einen kleinen Rausch, der erst durch eine Verletzungsunterbrechung gestoppt wurde. Lucas Brumme musste verletzt vom Feld. Seinen Part auf der linken Abwehrseite übernahm Sascha Voelcke (23.).
Vorne lief es also bei RWE. Die Defensive erhielt hingegen wenige Gelegenheiten zu glänzen - dafür waren die Saarländer schlicht zu harmlos. Die erste gute Chancen bot sich ihnen nach einer guten halben Stunde durch einen Kopfball von Amine Naifi. Torhüter Jakob Golz kratzte den Ball von der Linie (33.).
Beim nächsten Versuch von Naifi gelang das nicht. Saarbrücken kam über die linke Seite und suchte den Abschluss, am zweiten Pfosten grätschte Naifi den Ball ins Tor (38.). Der Anschluss war die Strafe für eine passive Phase der Essener.
Daran änderte sich nach Wiederbeginn wenig. Saarbrücken blieb die bestimmende Mannschaft, während bei RWE kaum etwas vom Höhenflug der Anfangsminuten zu sehen war. Die Gastgeber ließen aber kaum etwas zu, Chancen des FCS blieben eine Seltenheit. Auf der Gegenseite schlenzte Torben Müsel den Ball an den Pfosten (61.).
Den Essenern boten sich in der Schlussphase gleich mehrere Gelegenheiten auf Konter, die aber jeweils schlampig ausgespielt wurden. Bestraft wurde das nicht - RWE zitterte sich zum 2:1-Sieg und tankte weiteres Selbstvertrauen vor dem Derby beim MSV Duisburg am kommenden Samstag (28. Oktober, 14 Uhr).