Sebastian Mai stand die Ernüchterung in der Mixed-Zone im Sportpark Höhenberg förmlich ins Gesicht geschrieben.
Seine ersten Worte nach dem siebten sieglosen Spiel des MSV Duisburg in dieser Saison: "Wir haben momentan einfach wenig Glück und eine sensationell gute erste Halbzeit gespielt. Dann kriegen wir wieder so ein Schweinstor. Bis zum Nackenschlag durch das 2:0 hatte ich immer noch gedacht, dass wir ein Tor schießen können."
Doch es kam wieder mal anders. Wie so oft in dieser Saison schafften es die Zebras auch in Köln nicht, die Dominanz über die gesamten 90 Minuten aufrechtzuerhalten. Einen Bruch im Spiel hat Mai diesmal dennoch nicht gesehen. Die einzige Sturmspitze Pascal Köpke erwischte einen rabenschwarzen Tag und entwickelte so gut wie keine Torgefahr.
„Wir müssen einfach mal wieder zu Null spielen. Natürlich sackst du nach Gegentoren ab. Vorne haben 13 Zentimeter und die letzte Überzeugung gefehlt. Wenn du sieben Spiele nicht gewonnen hast, ist die auch nicht so klar.“
Es ist nicht einfach für den Kopf, aber das ist Fußball. Ich habe das in Halle schon mal erlebt. Dafür sind wir alle Profis. Natürlich haben wir uns das alle anders gewünscht und gehofft, oben mit dabei zu sein
Sebastian Mai
Was Mai nun fordert. Statt Verunsicherung und hängenden Köpfe wünscht sich der Routinier mehr Optimismus in den eigenen Reihen. „Wir müssen uns einfach gegenseitig hochziehen, von innen raus pushen und eine positive Energie erzeugen. Das von außen viel Negatives zu hören ist, ist völlig berechtigt, wenn wir keine guten Ergebnisse erzielen. Wir können sagen, es ist alles scheiße. Aber das bringt uns und den Verein nicht voran.“
Dass das vorgezogene Wochenspiel in Dortmund am Mittwoch schon vor der Tür steht, kommt den Zebras und dem neuen Trainer Engin Vural gelegen. Mai haben die jüngsten, turbulenten Tage rund um die Beurlaubung von Torsten Ziegner durchaus mitgenommen. „Es ist eine schwierige Phase, die auch ein bisschen das eigene Versagen aufzeigt. Es ist nicht nur der Trainer Schuld. Am Ende musste er den Kopf hinhalten. Für mich ist das traurig und schade, weil du selbst versagt hast.“
Besonders schmerzhaft sei die Trennung auf persönlicher Ebene zu bewerten. Mai und Ziegner kennen sich schon lange und sind befreundet. „Es ist nicht einfach für den Kopf, aber das ist Fußball. Ich habe das in Halle schon mal erlebt. Dafür sind wir alle Profis. Natürlich haben wir uns das alle anders gewünscht und gehofft, oben mit dabei zu sein“, sagte Mai. Jetzt geht es für die Meidericher erneut nur um eines - den Klassenerhalt in der 3. Liga.