Die Festivitäten nach dem zehnten Sieg im Finale des Landespokals von Fußball-Drittligist Hallescher FC sind von Ausschreitungen überschattet worden. Fans hatten nach dem Abpfiff das Feld gestürmt, um mit ihrer Mannschaft zu feiern. Dabei habe es von etwa 200 HFC-Anhängern verbale und körperliche Provokationen sowie Flaschenwürfe gegen die Wernigeroder Fans und die Einsatzkräfte gegeben. Pfefferspray und Schlagstöcke mussten eingesetzt werden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Mehrere Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruch wurden eingeleitet.
Die Mannschaft von Trainer Sreto Ristic hatte sich zuvor mit 1:0 (1:0) gegen Oberligist FC Einheit Wernigerode den Titel gesichert. Im Friedensstadion in Halberstadt hatte Erich Berko bereits in der zweiten Minuten den Siegtreffer erzielt. „Das Tor war bezeichnend für unser Spiel“, sagte der Schütze nach Abpfiff. „Wernigerode hat es uns wirklich schwer gemacht. Wir hatten viele Chancen, haben die aber nicht reingemacht. Letztlich war es das goldene Tor.“
HFC-Trainer Sreto Ristic war die Art des Sieges am Ende fast egal. „Wann es kommt, ist egal. Hauptsache wir ziehen das bis zum Ende durch. Und das haben wir“, sagte der 47-Jährige. „Es war eine zähe Angelegenheit. Ich glaube aber, dass wir verdient gewonnen haben.“
Für Wernigerode blieb die Pokalüberraschung hingegen aus. „Wir haben den einen oder anderen Nadelstich setzen können, hätten aber noch etwas cleverer sein müssen“, sagte Kapitän Danny Wersig. „Wir haben gekämpft wie die Ochsen und alles versucht. Das hat leider nicht gereicht. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir mit den höherklassigen Mannschaften mithalten können.“ Die engagiert aufspielenden Harzer agierten in der Begegnung oft auf Augenhöhe, während Halle nicht resolut genug im Abschluss war. So blieb es bis zum Abpfiff eine spannende Partie.
Die Freude bei den Hallensern war deshalb nicht weniger groß. „Den Pokal zu gewinnen, war neben dem Klassenerhalt ein Riesenziel in dieser Saison“, sagte HFC-Kapitän Jonas Nietfeld. „Wir sind heute glücklich. Das war hinten raus eine wirklich gute Saison.“ (mit RS)